(Fast) allein in einer Stadt: Die Coronakrise ist die Zeit der Spaziergänger, und der Profiflaneur Joe Bauer (hier in der Mozartstraße) ist ein inspirierender Begleiter. Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Spazierengehen hat gerade Hochkonjunktur: Man lernt die Umgebung ganz neu kennen, und es gibt in Corona-Zeiten eh nichts anderes zu tun. Unser Autor war unterwegs in der Geisterstadt Stuttgart, unter anderem mit dem Profiflaneur Joe Bauer.

Stuttgart - Wenn Coronazeiten etwas Gutes haben, dann dieses: Endlich kommt man mal zum Spazierengehen. Dass es nichts anderes zu tun gibt: geschenkt. Seit fast drei Wochen ist Deutschland heruntergefahren: Schulen dicht, gearbeitet wird höchstens daheim, und die Geschäfte haben auch zu. Jeder Tag fühlt sich wie Sonntag an. Und was macht man sonntags? Eben, rausgehen an die derzeit erfreulich frische Luft. Zumal ja ständig die Sonne scheint. Es sind goldene Tage für Flaneure, fürs langsame Vorankommen, fürs genaue Beobachten. Fürs Nichtsverpassen und doch Allesmitkriegen.