Mehrere kleine Saunen im Außenbereich sind Teil des Wunnebadkonzepts. Foto: Edgar Layher

Das Bad ist in die Jahre gekommen. Nun soll es ein Um- und Anbau wieder konkurrenzfähig machen. Allein im Rems-Murr-Kreis gibt es drei starke Konkurrenten.

Winnenden - Es war das erste Spaß- oder Kombibad der Region Stuttgart, als es 1992 eröffnet wurde. Mittlerweile hat das Winnender Wunnebad jedoch einige Konkurrenz bekommen, allein im Rems-Murr-Kreis locken das F 3 in Fellbach, das Oskar-Frech-Bad in Schorndorf und das Wonnemar in Backnang. Alle drei sind neueren Datums und daher besser auf die Anforderungen und Wünsche von Gästen eingestellt als das Winnender Bad. Doch das soll sich bald gewaltig ändern.

Am Samstag haben die Stadtwerke Winnender, denen die örtlichen Bäder seit drei Jahren gehören, das Ergebnis eines Architektenwettbewerbs bekannt gegeben, mit dem das Bad im Zipfelbachtal mehr als nur aufgewertet werden soll. Mehrere Schwachstellen haben die Stadtwerke in den vergangenen Jahren ausgemacht, die es abzustellen gilt, um das Wunnebad wieder konkurrenzfähig zu machen. Dazu wurden diese als Vorgaben an die Teilnehmer des Wettbewerbs gestellt.

Ein Lehrschwimmbecken für Schulen und Vereine

„Wir haben zu wenig Hallenwasserflächen“, sagt Jochen Mulfinger, der zusammen mit Stefan Schwarz die Geschäftsleitung der Stadtwerke bildet. Vor allem ein Lehrschwimmbecken fehlt, das sowohl von Schulen, aber auch von Vereinen genutzt werden kann. Dieses soll mindestens 25 Meter lang und 12,5 Meter breit werden. Die Gastronomie ist mittlerweile zu klein und veraltet. Ein Wellnessbereich, wie sie andere Kombibäder bereits selbstverständlich anbieten, fehlt dem Wunnebad, der Saunabereich ist ebenfalls ausbaufähig.

Im Frühsommer hatten die Stadtwerke den Wettbewerb ausgeschrieben, 15 Teilnehmer meldeten sich, von denen schließlich elf teilnahmen. In Zeiten der Hochkonjunktur im Baugewerbe sei diese Teilnehmerzahl normal, sagt der Architekt Thorsten Kock aus Stuttgart, als er als Jurymitglied am Samstag die drei Sieger und den Anerkennungspreis bekannt gibt. Den ersten Preis errang das Architekturbüro Behnisch aus Stuttgart zusammen mit Peyker Landschaftsarchitektur aus Schönaich, den zweiten die Fritz Planungs Gesellschaft aus Bad Urach zusammen mit Grosser, Seeger & Partner aus Nürnberg, den dritten Preis die 4a Architekten mit Jetter Landschaftsarchitekten, beide aus Stuttgart.

„Dieser Entwurf ist ein Glücksfall“, sagt Kock über den ersten Platz, der alle Vorgaben „ideal enthalte“. Unter anderem wird der Saunabereich durch eine Anzahl kleinerer Gebäude im Außenbereich erweitert. Die Gastronomie ist so untergebracht, dass sie sowohl vom Außen- wie vom Innenbereich leicht zu erreichen ist , aber auch von der Saunalandschaft. Ein großzügiger Wellnessbereich kann selbst dann genutzt werden, wenn andere Teile des Bades geschlossen sind. Und dennoch wird alles wie ein einziges Gebäude wirken.

Die Entscheidung trifft der Gemeinderat

„Wir haben bisher das Wunnebad ldiglich auf Vordermann gebracht“, sagt Stefan Schwarz . Rund 3,5 Millionen Euro wurden bereits in das Bad gesteckt, nur um den Standard zu halten. Jetzt soll es wieder wettbewerbsfähig werden. „Bei laufendem Betrieb“, wie die Geschäftsführer und der Aufsichtsratsvorsitzende, der Winnender Oberbürgermeister Hartmut Holzwarth, versichern. Bis Ende 2019 sollen die Pläne nun mit den drei Siegern weiter vorangetrieben werden. Erst dann könnten Aussagen über die Kosten für die Um- und Anbaupläne gemacht werden. Der Gemeinderat soll Anfang 2020 entscheiden, was wie gebaut wird.