Szene aus „Kalle Blomquist“ Foto: Aldinger

Das Theater Kruschteltunnel im Studio Theater in der Hohenheimer Straße hat eine neue Produktion: „Kalle Blomquist“ nach Astrid Lindgren, inszeniert von Nadine Klante.

Stuttgart – Spannung mit Musik

Kalle Blomquist im Kruschteltunnel. – Es ist aber auch gar nichts los in dem schwedischen Dorf Kleinköping. Selbst der unermüdlich positiv denkende Meisterdetektiv Kalle Blomquist muss sich selbst verletzen, um endlich mal einer Blutspur nachgehen zu können. Doch das ändert sich schnell mit dem Auftritt von Einar, einem Verwandten von Eva-Lotta, der dritten im Bund mit Kalle und Anders. Nadine Klantes Inszenierung des Astrid-Lindgren-Klassikers für den Kruschteltunnel im Studio-Theater setzt nicht auf vordergründige Lach- oder Sensationseffekte, im Mittelpunkt steht schon die akribische Detektivarbeit. Dass auch dies ganz schön spannend sein kann, dafür sorgen zunächst Steffen Essigbeck als Kalle und Tobias Wagenblaß als Anders. Ganz ausführlich teilen sie mit per Stimmführung, Gestik und Mimik, was sie langweilt und was sie begeistert. Noch viel munterer wird das, als Anetta Dick als Eva-Lotta hinzukommt. Zu gerne wäre man doch Teil eines solch tollen Trios, in dem jeder den anderen mit seinen Marotten toleriert. Dazu passt sehr gut die immer wieder eingespielte Jazzmusik, die Henry Mancinis Motivik zum „Rosaroten Panther“ weiter entwickelt, dementsprechend die Erwartungshaltungen anfeuert. Und Christoph Franz als Einar ist ein wahrer Gentleman-Verbrecher, der bestens in solch ein Szenario passt. Es wird noch ziemlich turbulent, einige der Schauspieler treten in Mehrfach-Rollen auf: Etwa Wagenblaß als linkischer Dorf-Polizist, der beim Lenken des nicht vorhandenen Verkehrs auf einmal ganz gehörig vom Swing-Virus befallen wird. Oder Dick und Franz als Co-Gangster mit ausgeprägten Russisch- und Französisch-Akzenten. Die beiden verbreiten nun gar keinen Spaß, aber der Zusammenhalt der Jugendlichen steht über den Gefahrenmomenten.