Von wegen finstrer Tann: Der Wald des 18. Jahrhunderts hatte wenig Ähnlichkeit mit dem Wald heute. Die Übernutzung war ein großes Problem. Foto: Waldburg-Zeil’sches Gesamtarchiv Schloss Zeil

Vor 200 Jahren gab es in Bönnigheim eine ganz spezielle Haftanstalt: das Forstgefängnis. Dort wurden Menschen für ungewohnte Taten bestraft: Sie hatten im Wald Holz oder Laub geklaubt. Die wichtige Geschichte einer fast unbekannten Einrichtung.

Bönnigheim - Als ob die kleinen Eichen am Ausbüxen gehindert werden sollen. Oder die jungen Kiefern, als ob sie nicht wüssten, wo sie hingehören, wäre da nicht dieser Zaun aus feinem Draht. Das gleiche gilt für die Spitzahorns, die wie ihre Altersgenossen hinter sicheren Zäunen verwahrt werden. Wobei man sagen muss: beschützt. Burkhard Böer hat diese Kulturzäune in seinem Revier angelegt, zu dem die Wälder in Bönnigheim gehören, in Erligheim, Kirchheim und einem Teil von Sachsenheim. Zehn Jahre sind die Nachzügler jetzt alt, wenn es gut läuft, bestücken sie auch in ein paar Hundert Jahren noch den Wald im Stromberg.