Politischer Hasardeur: Pedro Sánchez gelingt keine Befreiungsschlag. Foto: AFP/Jorge Guerrero

Pedro Sánchez, der spanische Premier, hat sich verkalkuliert. Die Parlamentswahl verfestigt die Blockade der Parteien. Eigentlich müsst er jetzt auf seine Gegner zugehen, kommentiert Martin Dahms. Doch dafür fehlt ihm die politische Reife.

Madrid - Pedro Sánchez hat verloren. Das Ergebnis der spanischen Parlamentswahlen ist ein Desaster für das Land und für ihn. Verantwortlich dafür ist er selbst.  Sánchez ist ein Hasardeur, der alles aufs Spiel setzt, der kein Risiko scheut, der mit dem Kopf durch die Wand will. Damit ist er weit gekommen. Vor ein paar Jahren übernahm er die Führung seiner Sozialistischen Arbeiterpartei, auch wenn die Partei darüber beinahe zerbrochen wäre. Er kam per Misstrauensvotum an die Regierung und gewann die Wahlen im April dieses Jahres. Spätestens von da an hätte er andere Seiten zeigen müssen: die des geschickten Verhandlers, des geduldigen Diplomaten, des Charmeurs. Offenbar konnte er das nicht. Er kann nur allein gegen alle. So lässt sich kein pluralistisches Land regieren.