Bausa ist in Bietigheim-Bissingen aufgewachsen. Foto: 7aktuell.de/Marc Gruber

Die Veranstaltung „Alle gegen Bausa“ in der Schleyer-Halle versprach einen musikalischen Showdown. Für viele Fans blieb das Konzert allerdings hinter den Erwartungen zurück.

Stuttgart - Was als musikalische Auseinandersetzung angekündigt war, entpuppte sich schlussendlich am Ende als gut vermarktetes Klassentreffen der neuen Rap-Generation Deutschlands. Der österreichische Getränkehersteller Red Bull hatte in der ausverkauften Hanns-Martin-Schleyer-Halle zu einer Episode seiner Veranstaltungsreihe „Soundclash“ geladen. In der Rolle des Gastgebers: Rapper Bausa aus Bietigheim-Bissingen, einer der erfolgreichsten Stars der Deutschrap-Szene.

Buhrufe bei Lenas Auftritt

Mit „Alle gegen Bausa“ beworben, offenbarte sich das Konzert schnell als „Bausa und Freunde“. Der beschworene Wettbewerb zwischen den verschiedenen auftretenden Künstlern und Bausa, bürgerlich Julian Otto, war nicht zu spüren. In der festgelegten Rubrik „Cover“ interpretierte Sängerin Lena Meyer-Landrut den Nena-Hit „99 Luftballons“ neu. Bausa tat ihr es nach und schenkte ihr passend zu seiner umgeschriebenen und basslastigen Version („99 Schuhkartons“) ein Paar Sneaker. Aus den Reihen der 14 000 Zuschauer ertönten während Lenas Auftritt gar vereinzelte Buhrufe. Die 28-Jährige war wohl eher wegen ihrer Instagram-Reichweite, und nicht aufgrund musikalischer Berührungspunkte, eingeladen.

Zu den anderen Künstlern, welche jeweils einen Song performten, gehörten unter anderem der Rapper Maxwell, neben seinen Soloprojekten Teil der Hamburger Hip-Hop-Gruppe 187 Strassenbande.

Außerdem auf der Bühne: Juju, Summer Cem, Loredana, Azet und Zuna. Red Bull zeigte das knapp eineinhalbstündige Event zudem im Livestream. Im Netz kritisierten einige Nutzer auf Twitter die Veranstaltung und bemängelten fehlende Stimmung. Auch manche Besucher vor Ort fanden die Atmosphäre wohl nicht sehr prickelnd, was auch daran gelegen haben soll, dass ein Großteil der Tickets Sitzplätze waren.

So richtig Stimmung auf kam erst als Bausas Jugendfreund und Rapper Rin auf die Bühne kam. Zum Abschluss des Abends präsentierte der wohl aktuell angesagteste Rapper Apache 207 aus Ludwigshafen ein paar Songs – und das überwiegend junge Publikum U20 legte die Smartphones zumindest für ein paar Augenblicke aus der Hand.