Bei schönem Wetter ist der richtige Sonnenschutz unerlässlich. Daher unbedingt eincremen! Foto: dpa

Sonnenschutzmittel für Kinder sollten einen Lichtschutzfaktor von mindestens 30 haben

Stuttgart - Ob man sich für die Sonnenmilch, ein Spray, ein Gel oder eine Creme entscheidet, ist eine reine Geschmacksfrage. Wichtig ist, sich reichlich und regelmäßig einzucremen – denn der Schutz lässt mit der Zeit nach. Ein Entscheidungskriterium für die Wahl des geeigneten Sonnenschutzmittels ist – neben dem Hauttyp – der Lichtschutzfaktor (LSF). Je höher der Faktor ist, desto stärker ist der Schutz vor Sonnenbrand, Hautkrebs und Sonnenallergie, so die Stiftung Warentest.

Sie hat im vergangenen Jahr 17 Sonnenschutzmittel mit Sonnenschutzfaktor 15 oder 20 getestet. Sechs Mittel schnitten sehr gut ab, eines mangelhaft (das Sonnenfluid von Annemarie Börlind erreichte nicht den ausgelobten Schutzfaktor). Als Testsieger ging das billigste Mittel hervor: Die sehr gute Cien Sun Sonnenmilch Classic von Lidl (92 Cent pro 100 Milliliter). Zuverlässiger Sonnenschutz muss also nicht teuer sein.

Ein bisschen tiefer in die Tasche greifen müssen Verbraucher meist für Sonnenschutzmittel in Bio-Qualität. Dafür können sie sicher sein, dass in den Cremes weder Mikroplastikpartikel noch chemische Filter enthalten sind. Letztere werden in vielen herkömmlichen Sonnenschutzmitteln verwendet. Die Substanzen dringen in die oberste Hautschicht ein und wandeln die UV-Strahlen in Wärmeenergie um.

Kein Sonnenschutzmittel schützt zu 100 Prozent

Chemische UV-Filter können jedoch auch die Gesundheit gefährden: Einige können Allergien auslösen und im Körper wie Hormone wirken, so das Nachhaltigkeitsmagazin „Utopia“. Besonders für Schwangere und stillende Mütter könne das riskant sein.

„Utopia“ rät aus diesem Grund zu mineralischer Bio-Sonnencreme. In dieser bilden mineralische UV-Filter wie Zinkoxid eine Schutzschicht auf der Haut und reflektieren die UV-Strahlen wie winzige Spiegel – sie wirkt also physikalisch statt chemisch. Da noch nicht ausreichend erforscht ist, wie Nanopartikel sich auf Gesundheit und Umwelt auswirken, empfiehlt das Magazin Verbrauchern, Sonnencreme ohne sie zu verwenden.

Wichtig zu wissen: Kein Sonnenschutzmittel schützt hundertprozentig vor UV-Strahlung. Die UV-bedingten Schäden in der Haut entstehen jedoch, lange bevor ein Sonnenbrand auftritt, warnt das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS). Sonnencreme ersetze daher auf keinen Fall zusätzliche Schutzmaßnahmen wie UV-sichere Kleidung oder eine Sonnenbrille mit hundertprozentigem UV-Schutzfilter.

Für Kinder empfiehlt das BfS einen LSF von mindestens 30, für Erwachsene von mindestens 20. Achtung: Ist der LSF zeitlich ausgereizt, ist erneutes Eincremen zwecklos. Die Eigenschutzzeit von Menschen mit sehr heller Haut beträgt ungefähr zehn Minuten. Ein LSF von 20 würde die theoretische Maximalzeit auf 200 Minuten ausdehnen. Das BfS empfiehlt, diese Zeit nur zu 60 Prozent auszuschöpfen. Und dazu immer wieder den Schatten aufzusuchen, um keinen Sonnenstich zu riskieren.