Der Mann stellte sich selbst und sitzt jetzt in U-Haft. Foto: Phillip Weingand

Noch am Freitag waren der Polizei vier Männer durch die Lappen gegangen, die im Rems-Murr-Kreis auf einen Mann geschossen haben sollen. Am Samstag tauchte dann einer der Brüder bei der Polizei auf.

Waiblingen - Nach den Schüssen auf einen 33-Jährigen in Waiblingen (Rems-Murr-Kreis) hat sich einer der Tatverdächtigen gestellt. Polizei und Staatsanwaltschaft teilten am Montag mit, der Mann sei am Samstagnachmittag zusammen mit seinem Anwalt auf einem Polizeirevier erschienen. Der Mann wurde bereits einem Haftrichter vorgeführt und in eine Justizvollzugsanstalt eingeliefert.

Wie alt der Mann ist und wo er sich gestellt hat, will ein Polizeisprecher nicht verraten – mit Verweis auf die laufenden Ermittlungen. Denn nach wie vor sind drei weitere Tatverdächtige, allesamt Brüder des Mannes, auf freiem Fuß. Ob die Festnahme des Mannes auf der Suche nach ihnen weiterhilft, ist fraglich: Er macht von seinem Recht Gebrauch, die Aussage zu verweigern. Dass die tatverdächtigen Iraker sich in ihre alte Heimat abgesetzt haben, hält die Polizei allerdings für unwahrscheinlich.

Das Opfer ist noch immer nicht vernehmungsfähig

In der vergangenen Woche hatte die Polizei noch erfolglos versucht, die Brüder zu fassen: In Waiblingen, Korb sowie in Stuttgart-Wangen hatten Spezialkräfte, unterstützt von Schutzpolizisten und Hundeführern, drei Häuser gestürmt. Eine Festnahme gab es allerdings nicht, von den Verdächtigen fehlte jede Spur.

Das Opfer ist nach wie vor nicht vernehmungsfähig – außer Lebensgefahr sei der 33-Jährige noch immer nicht, sagt ein Polizeisprecher. Da die Ermittler davon ausgehen, dass ein seit längerer Zeit schwelender Streit die Ursache für die Schüsse war, erhoffen sie sich einiges von der Aussage des Opfers. Allerdings konnte die etwa 50-köpfige Sonderkommission „Eisental“, die eigens dafür eingerichtet worden ist, den Männern offensichtlich auch auf andere Weise auf die Spur kommen.