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Manz Automation sichert sich Technologie für Dünnschichtmodule.

Reutlingen/Schwäbisch Hall - Der Reutlinger Solarmaschinenbauer Manz Automation baut sein Geschäft mit Dünnschichtsolarzellen massiv aus. Zusammen mit dem Solarmodulhersteller Würth-Solar hat Manz gestern eine enge Kooperation bei Produktion und Vermarktung von Dünnschichtsolarzellen bekanntgegeben. Im Rahmen der Vereinbarung erhalte Manz Zugriff auf Lizenzen und Produktionstechnologie zum Bau sogenannter CIGS-Solarmodule, teilte das Reutlinger Unternehmen mit.

Unter Zuhilfenahme der chemischen Elemente Kupfer, Indium, Gallium und Schwefel - kurz CIGS - wird in den Zellen aus Sonnenlicht Strom produziert. Aufgrund der erreichbaren Wirkungsgrade gilt die Technologie als besonders vielversprechend.

Dank des Know-hows von Würth-Solar sei man nun im Stande, ganze Produktionslinien und Fabriken für CIGS-Module herzustellen, sagte Unternehmenschef Dieter Manz dieser Zeitung. Zudem erhalte man Zugriff auf Forschungsergebnisse des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoffforschung (ZSW). Aus den Labors der Stuttgarter Forscher, die eng mit Würth-Solar kooperieren, stammt ein Großteil der Forschungsergebnisse auf dem Gebiet. Unter anderem halten die Experten den Rekord für den höchsten jemals unter Laborbedingungen erreichten Wirkungsgrad bei Dünnschichtzellen von 20,1 Prozent.

Durch die Kooperation hofft Manz nun, seinen Umsatz mit Dünnschicht-Technologien zu verzehnfachen. Aktuell erwirtschafte man mit entsprechenden Produkten etwa zehn Millionen Euro Jahresumsatz. Nun peile man für die nächsten Jahre etwa 100 Millionen Euro an, sagte Manz.

Als Gegenleistung für den Zugriff auf die Dünnschicht-Technologie zahlt Manz Würth-Solar 50 Millionen Euro in mehreren Raten. Die Kooperation sei ein wichtiger Baustein der strategischen Weiterentwicklung, hieß es von Würth-Solar. Landes-Wirtschaftsminister Ernst Pfister (FDP) bezeichnete die Kooperation als "Glücksfall für das Land".