Mick Schumacher auf den Spuren seines berühmten Vaters. Foto: dpa/David Davies

Mick Schumacher im Formel-1-Auto auf dem Nürburgring. Vorerst nur im Training, am Steuer eines Alfa Romeo. „Überglücklich“, sei er. Zumal immerhin 20 000 Zuschauer auf den Kurs in der Eifel kommen können, auf dem ein Streckenabschnitt nach Micks Vater benannt ist.

Hinwil - Es könnte schon der Vorgeschmack auf das kommende Jahr sein: Mick Schumacher wird auf dem Nürburgring in rund anderthalb Wochen erstmals an einem Grand-Prix-Wochenende am Steuer eines Formel-1-Wagens sitzen. Der 21 Jahre alte Sohn von Rekordweltmeister Michael Schumacher wird in den ersten anderthalb Trainingsstunden am 9. Oktober im Alfa Romeo über den Kurs in der Eifel rasen, auf dem seit 2007 eine Links-Rechts-Kurvenkombination nach seinem berühmten und so erfolgreichen Vater benannt ist (Schumacher-S).

„Ich bin überglücklich, diese Chance im Freien Training zu bekommen“, sagte Mick Schumacher am Dienstag in einer Pressemitteilung von Alfa Romeo. Das Team, das einst als Sauber in der Formel 1 antrat, arbeitet eng mit Ferrari zusammen - und Mick Schumacher gehört seit Anfang 2019 zur Fahrerakademie der Scuderia. Neben ihm wird auch sein Formel-2-Rivale Callum Ilott beim Rennwochenende in Deutschland Formel-1-Erfahrung sammeln, er wird im Haas Trainingsrunden drehen.

Könnte Ferrari und Alfa Romeo einen Schub geben

Für Mick Schumacher wird es aber zweifelsohne ein besonderes Debüt. Dass er vor Heimpublikum fahren dürfe, mache es noch spezieller, betonte er. Wenn auch keine Massen wie zu den Hochzeiten seines Vaters kommen, werden trotz Coronavirus-Pandemie 20 000 Zuschauer erlaubt sein. Ihre Blicke werden am Freitag erstmal alle auf Mick Schumacher gerichtet sein, der als Anwärter auch auf ein Stammcockpit bei Alfa im kommenden Jahr gilt. Beim Training wird er den Wagen von Antonio Giovinazzi steuern.

Schumacher kündigte schon mal an, sich in den Tagen bis zu seinem ersehnten Trainingseinsatz so gut wie möglich vorzubereiten. „Sodass ich den bestmöglichen Job für das Team erledigen kann.“ Neben den Daten, die er mit dem allerdings unterlegenen Wagen wegen des zu schwachen Ferrari-Motors sammeln wird, dürften seine Runden allerdings auch aus Marketing-Sicht sowohl Ferrari als auch Alfa Romeo einen nicht zu verachtenden Schub geben.

„Eines der großen Talente“

Alfa-Teamchef Frédéric Vasseur nannte Mick Schumacher bereits „ohne Zweifel eines der großen Talente“ aus den Nachwuchsserien. Schnell, beständig und schon mit der Reife hinter dem Steuer: „Alles Markenzeichen eines künftigen Champions.“ Worte von Vasseur, die auch aus einer Pressemitteilung zu einem Engagement Mick Schumachers als Stammpilot im kommenden Jahr stammen könnten.

Spätestens nach seinen jüngsten Erfolgen in der Formel 2 gilt der Sohn des siebenmaligen Weltmeisters als Cockpit-Kandidat. Die zweithöchste Rennserie führt der Formel-3-Europameister von 2018 an.

Um sich optimal einzustimmen auf das Training auf dem Nürburgring wird auch Mick Schumacher bereits an diesem Mittwoch auf der Ferrari-Hausstrecke in Fiorano im roten Rennwagen aus der Saison 2018 Gas geben. Im April 2019 hatte Mick Schumacher bereits schon mal in einem Alfa und auch einem Ferrari bei Reifentests fahren dürfen. Es waren aber Runden außerhalb eines Grand-Prix-Wochenendes.