Nach einem doppelten Ausraster von Alexander Bolschunow wurde die Mannschaft Russland I disqualifiziert. (Archivbild) Foto: dpa/Markku Ulander

Beim Weltcup in Lahti kam die deutsche Männer-Staffel im Skilanglauf am Sonntag auf einen starken vierten Platz. Überschattete wurde der 4x7,5-km-Wettbewerb von einem üblen Foul des russischen Schlussläufers Alexander Bolschunow.

Lahti - Die deutschen Skilanglauf-Teams haben sich bei den einzigen Staffelrennen vor der WM in Oberstdorf teuer verkauft. Beim Weltcup in Lahti kam das Männer-Quartett am Sonntag auf einen starken vierten Platz im von einem üblen Foul des russischen Schlussläufers Alexander Bolschunow überschatteten 4x7,5-km-Wettbewerbs. Die Frauen um Top-Läuferin Katharina Hennig (Oberwiesenthal) hatten bei ihrem sechsten Platz über 4x5 km allerdings großen Rückstand. Die Siege gingen jeweils überlegen an Norwegen.

Mit Youngster Friedrich Moch (Isny) als Schlussläufer, der am Vortag mit einem ganz starken zehnten Rang im Skiathlon und damit seiner besten Karriereplatzierung überrascht hatte, lag die deutsche Auswahl 1:39,4 Minuten hinter Norwegen zurück, das sich vor Finnland (+40,9 Sekunden) durchsetzte. 

Die zunächst drittplatzierte Mannschaft Russland I wurde nach einem doppelten Ausraster Bolschunows disqualifiziert. Der Gesamtweltcup-Spitzenreiter schlug erst im Zielsprint mit der Faust nach dem Finnen Joni Mäki, hinter der Ziellinie streckte er Mäki dann aus voller Fahrt mit einem Eishockey-Check nieder. Stattdessen rückte Russland II (+1:07,2 Minuten) aufs Podium. Die deutsche Staffel ließ bei ihrer starken Generalprobe für die am 23. Februar beginnende WM unter anderem Schweden hinter sich.

Deutsche Frauen hinter Norwegerinnen

Die deutschen Frauen waren zuvor 2:16,3 Minuten nach den Norwegerinnen ins Ziel gekommen. Das Team um Topstar Therese Johaug, am Samstag Skiathlon-Siegerin, lag im Ziel 42,9 Sekunden vor Erzrivale Schweden, Platz drei ging an Finnland (+59,5 Sekunden). Auch Russland und die USA lagen noch vor der deutschen Mannschaft, in der die Sprint-WM-Fünfte Victoria Carl (Zella-Mehlis) rund zwei Monate nach einem doppelten Bänderriss ihr Comeback feierte.

Da alle Topnationen mit ihren besten Läufern und Läuferinnen in Lahti am Start waren, war das Rennen durchaus ein Fingerzeig im Hinblick auf die WM. Dort könnte es zu Norweger-Festspielen kommen: Die Skandinavier, die nach fast zwei Monaten Weltcup-Auszeit als Vorsichtsmaßnahme in der Corona-Pandemie in Lahti ihr Comeback feierten, hatten in den Einzelrennen am Samstag mit einem Vierfachsieg bei den Männern und einem Dreifachsieg bei den Frauen beeindruckt.