Vor allem Körperbeherrschung war bei den Skate-Open in Göppingen gefragt. Foto: Horst Rudel

Mut und Fairness zeigten die jugendlichen Teilnehmer der Göppinger Skate-Open – auch für ältere Semester war einiges geboten.

Göppingen - Und schon wieder eine Premiere: Zum ersten Mal haben die Göppinger Skate-Open auf der neuen Anlage am Theodor-Heuss-Platz stattgefunden. Erst im April war das Eldorado für Trendsportler wie Skater, Slackliner, Kletterer und Parcoursläufer nahe der Göppinger Innenstadt eröffnet worden. Mut, Körperbeherrschung und Fairness zeigten die Teilnehmer, die sich auf Einladung des Skatevereins Göppingen in den Disziplinen Skating, BMX-Fahrrad und Scooter maßen.

Entspannte Stimmung beim Skate open

Der Klangteppich, den DJ Dan One schon während der laufenden Wettbewerbe über der Anlage ausbreitete, und die lockere Moderation durch den Skateverein sorgten am Samstag für eine ausgesprochen entspannte Stimmung am Theodor-Heuss-Platz. Noch mehr Unterhaltung und „ein kleines bisschen „Pretty-sweet“-Feeling“, wie es in den sozialen Medien hieß, verbreitete die Livemusik von den Gruppen Dezemberkind, Still Strangers und Euer Typ! nach den Wettbewerben.

Zunächst aber ging es sportlich zur Sache. 90 Teilnehmer, darunter lediglich zwei weibliche Fahrerinnen, präsentierten bei den Skate-Open ihrem Publikum in den technisch anspruchsvollen Disziplinen ihre Sprünge, Drehungen und Wallrides, bei denen die geneigten Wände der Anlage befahren wurden.

Lob für die gelungene Anlage

„Der Park ist gelungen“ lobte Max Schindler (18). Der Göppinger hatte auch seine Schwester Jule mitgebracht, die mit acht Jahren die jüngste Teilnehmerin der Skate-Open war. Schindler wünscht sich aus Sicherheitsgründen eine Helmpflicht fürs Skaten. In seiner Disziplin habe sich das, anders als bei den BMX-Fahrern, noch nicht durchgesetzt. Lob für die Anlage gab es auch von Leo Stock aus Göppingen-Faurndau. Dank der übergangslosen Verbindung der Bauteile wie Ramps und Bowls und des guten, glatten Belags ließe sich eine fast unendliche Line fahren, erklärte der 16-Jährige. Als Line bezeichnen Skater die Aneinanderreihung von gefahrenen Tricks.

Dass Skaten immer noch überwiegend ein Männersport ist, stört die 17-jährige Kesha nicht. „Frauen haben zu viel Schiss vor Verletzungen“, begründet die Stuttgarterin die weibliche Zurückhaltung. Obwohl ihr das Skaten bereits ein gebrochenes Steißbein, Probleme mit den Wirbeln und zahlreiche Prellungen eingebracht habe, wolle sie auf den Sport nicht verzichten.

Angebote für alle Altersgruppen

Während der Wettbewerbe konnten sich die Besucher auch an der großzügig bemessenen Boulderwand versuchen, die auf der Rückseite einer der Schallschutzwände angebracht ist. Außerdem waren mehrere Slacklines zwischen den Bäumen aufgespannt. Kleinere Kinder und deren Eltern tummelten sich derweil auf dem Spielplatz. Vor allem für Senioren gedacht sind die Stationen des Bewegungsprogramms „Fünf Esslinger“, die sich ebenfalls auf der Anlage befinden.

Die unterschiedlichen sportlichen Angebote haben dem Platz auch den Namen „Ort der Vielfalt“ eingetragen. „Vielfalt hieß hier auch, viele Bedürfnisse unter einen Hut zu bringen, um einen echten Generationentreff zu schaffen“, erklärte dies der Oberbürgermeister Guido Till bei der Eröffnung der Anlage im April. Die Stadt hat für diese Investition 1,2 Millionen Euro bezahlt, wobei das Regierungspräsidium Stuttgart 614 000 Euro beisteuerte.