Der Erste Kriminalhauptkommissar Michael Kürner (rechts) warnt davor, illegal erworbene Böller zu verwenden: Ihr Gebrauch kann zu schwersten Verletzungen führen, weil sie bereits bei bloßer Reibung explodieren können. Foto: Landeskriminalamt//Christian Rottler

An diesem Samstag beginnt der Verkauf von Silvester-Feuerwerk. Die Nachfrage auch nach illegalem Feuerwerk ist groß – aber ungefährlich ist das Abbrennen solcher Knallkörper nicht.

Stuttgart - Bombenentschärfer des baden-württembergischen Landeskriminalamtes (LKA) warnen davor, zu Silvester selbst gebaute oder illegal erworbene Böller zu zünden. „Solche Knallkörper sind unkontrollierbar. Ihre Verwendung kann zu schwersten Verletzungen führen“, sagte Michael Kürner unserer Zeitung. Der Erste Kriminalhauptkommissar gehört zu den zwölf Sprengstoffspezialisten, die im Stuttgarter LKA Dienst tun.

Gefahr gehe vor allem von im Volksmund genannten Polenböllern aus. Ihr Erwerb ist verboten und strafbar. Mitunter reiche es bereits aus, wenn sich solche Knallkörper beim Transport aneinander rieben, um sie zur Explosion zu bringen. Schwere Unfälle seien auch programmiert, wenn man mit einem Messer oder Skalpell in die Böller schneide, um an deren explosiven Inhalt zu kommen. „Unsere Erfahrung zeigt, dass hier nicht selten ganze Gliedmaßen zerfetzt werden“, schilderte Kürner.

Der Verkauf von legalen Knallern beginnt an diesem Samstag

Gefahr besteht jedoch nicht nur bei diesen illegalen Geschossen, sondern auch bei selbst zusammengemixten Knallkörpern. „Die Gefahr geht auch hier davon aus, dass die Stoffe mitunter nur durch bloße Reibung zur Explosion gebracht werden können“, erklärte Kürner.

Der Verkauf von legalen Knallern beginnt an diesem Samstag. Landesumweltminister Franz Untersteller (Grüne) rät, auf die Kennzeichnung zu achten: „Feuerwerkskörper, die das Prüfverfahren der deutschen Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung durchlaufen haben, tragen die Ziffern 0589 hinter dem CE-Zeichen.“

Der Landestierschutzverband warnt vor den Folgen des Feuerwerks für Tiere und Umwelt. Es würde oft Tage und Wochen dauern, bis Tiere wieder in ihr normales Verhalten zurückfinden, heißt es von dem Verband.