Das Gebiet um das Flüchtlingsheim soll sicherer werden. Foto: dpa

Die Sicherheitskräfte in der Sigmaringer Landeserstaufnahmestelle erhalten Verstärkung: Direkt neben der Flüchtlingsunterkunft wird ein Wachgebäude der Polizei eröffnet.

Sigmaringen - Das Sicherheitskonzept der Landeserstaufnahmestelle (Lea) für Flüchtlinge in Sigmaringen wird weiter verstärkt. In einem sanierten Gebäude direkt vor dem Eingang der früheren Graf-Stauffenberg-Kaserne bezieht das Polizeipräsidium Konstanz eine neue Polizeiwache. Der Innenminister Thomas Strobl und der Tübinger Regierungspräsident Klaus Tappeser (beide CDU) inspizieren an diesem Mittwoch die neue Wache. Das Gebäude werde laut dem Regierungspräsidenten bezogen, um „zum einen das Konfliktpotenzial in der Lea möglichst gering zu halten und zum anderen bei etwaigen Problemfällen ein schnelles und entschlossenes Handeln zu ermöglichen“. Über die Personalbesetzung entscheidet jeweils die Polizeiführung.

Auf dem Lea-Gelände sind Kameras installiert

Die Pläne für die Wache sind schon älter, sie sind Teil eines Abkommens zwischen der Stadt Sigmaringen und dem Land, nachdem der Ministerrat im Dezember 2016 beschlossen hatte, die Erstaufnahmeeinrichtung dauerhaft offen zu halten. Das war zu einer Zeit, als es starke Bürgerproteste gegen Flüchtlingskriminalität in der Stadt gegeben hatte. In der Folge hatte die AfD lokale politische Veranstaltungen organisiert. Seit Monaten schon patrouilliert die Polizei mit verstärkten Kräften, auf dem Lea-Gelände wurden Videokameras installiert, ein privater Sicherheitsdienst wacht rund um die Uhr an der Hauptpforte. Flüchtlinge müssen sich an- und abmelden. Zum Jahreswechsel lebten 677 Menschen in dem Gebäude. Die Sicherheitslage beschrieb Klaus Tappeser noch vor kurzem als „ruhig“.