Mit Mode kennt sich die 71-jährige Stuttgarterin – hier vor ihrem heimischen Kleiderschrank – aus. Für ihr Outfit bei „Shopping Queen des Jahres“ gab es zehn Punkte von Guido Maria Kretschmer. Foto: Ann-Kathrin Schröppel

Fransenkimono, Turban, schwarze Hose – mit diesem Outfit wollte Heiderose Semle aus Stuttgart-Möhringen „Shopping Queen des Jahres“ werden. Wir haben mit der 71-Jährigen nach ihrem großen Auftritt gesprochen.

Stuttgart - Das Outfit von Heiderose Semle aus Stuttgart-Möhringen konnte sich sehen lassen: Bei der Vox-Sendung „Shopping Queen des Jahres“ setzte die 71-Jährige einen Fransenkimono von Designer Etro mit einer schwarzen Plissee-Hose und einem Turban gekonnt in Szene. Am Ende hat es in Berlin nicht ganz für den Titel „Shopping Queen des Jahres“ gereicht. Heidi Semle ist trotzdem zufrieden. Denn: Von Modeexperte Guido Maria Kretschmer gab es – wie in der ersten Sendung in Stuttgart – die volle Punktzahl von zehn Punkten.

Was die Spezialfolge von den anderen unterscheidet: Die „Shopping Queen des Jahres“ sucht Guido Maria Kretschmer aus den vier besten Kandidatinnen der vergangenen Sendungen aus. Unterstützt wurden die Frauen von prominenten Shopping-Begleiterinnen. Heidi machte sich mit Model Mirja du Mont auf die Suche nach dem (fast) perfekten Outfit.

Verdienter Sieg für das Gewinneroutfit

Bei der Bewertung waren die Begleiterinnen der anderen Kandidatinnen nicht ganz so großzügig wie der Modedesigner: Zweimal gab es neun, einmal acht Punkte für Heidi Semles Outfit. Am Ende hat die Stuttgarterin mit 36 von 40 möglichen Punkten den zweiten Platz belegt. „Viele sagen aber ja, dass die Punkte von Guido mehr wert sind, als die der Konkurrentinnen“, sagt Heiderose Semle. Denn bei der Konkurrenz spiele auch Eifersucht eine Rolle.

Trotzdem gibt die Rentnerin zu: „Ein bisschen enttäuscht war ich schon, dass es nicht für den Sieg gereicht hat.“ Das Gewinneroutfit habe den ersten Platz aber verdient. Die Gucci-Tasche, die Siegerin Anne Martin in Szene setzen musste, hätte Heidi Semle besser gefallen als ihr Kimono. Dennoch hat sie sich mit ihrem Teil wohlgefühlt. „Das hat man, glaube ich, auch am Ende auf dem Laufsteg gesehen“, sagt sie.

Der größte Gegner: die Zeit

Ohne Mirja du Mont hätte sie ihren Kimono aber anders kombiniert. „Ich hätte eine enge, knöchellange Hose und offene hohe Schuhe gewählt, damit ich größer aussehe“, erzählt sie. Auch das Oberteil sei für ihren Geschmack zu eng gewesen. „Das konnte ich aber ganz gut unter meinem Kimono verstecken“, sagt die Stuttgarterin.

Im Video erfahren Sie, was Heiderose Semle bei ihrer Kleiderwahl wichtig ist:

Heidi Semles größter Gegner in der Sendung: die Zeit. Gerade mal vier Stunden haben die Kandidatinnen für ihre Shoppingtour – Friseur und Make-up inklusive. Doch darauf war die Kandidatin gefasst: „Wenn man bei ‚Shopping Queen’ mitmacht, dann weiß man vorher, dass man wegen der Zeit Abstriche machen muss.“ Dass sich die 71-Jährige in Berlin nicht auskannte, machte es nicht einfacher. Ortskenntnis war bei der ersten Sendung in Stuttgart kein Problem. In Möhringen kennt sie die Boutiquen schließlich wie ihre eigene Westentasche.

Der Shopping-Rummel fehlt

Auch an die Kandidatinnen aus Stuttgart hat Heidi Semle gute Erinnerungen. „Wir haben uns auf einer persönlichen Ebene sehr gut verstanden“, erzählt sie. Am vergangenen Donnerstag haben sich die Frauen auf dem Esslinger Weihnachtsmarkt wieder getroffen. Dass sie die Frauen von „Shopping Queen des Jahres“ wieder sieht, glaubt Heidi Semle dagegen nicht. Zwischen ihnen hätte einfach etwas gefehlt.

Trotzdem ist Heiderose Semle froh, bei der Vox-Sendung dabei gewesen zu sein. „Ich hatte eine ganz tolle und lustige Zeit bei ‚Shopping Queen’“, sagt sie. Jetzt, wo die Dreharbeiten vorbei sind, fehlt ihr der ganze Shopping-Rummel. „Es macht mir so viel Spaß, mit Mode umzugehen. Ich würde selbst gerne mal andere als Shopping-Begleitung beraten“, sagt die Stuttgarterin.