Rapper Cro wurde mit seiner Pandamaske berühmt. Foto: dpa

Der Stuttgarter Rapper Cro tritt am Donnerstag auf dem Campus Festival in Bielefeld auf. Der AStA ist alles andere als glücklich über den Bühnengast und fängt sich mit seiner Argumentation viel Kritik ein.

Bielefeld - „Kein Bock auf Sexismus! Kein Bock auf Cro!“ heißt es in einem Facebook-Post des allgemeinen Studierendenausschusses (AStA) der Universität Bielefeld. Grund für den Unmut gegen den Rapper aus der Region Stuttgart seien seine Liedtexte: „Cros Texte sind sexistisch und von Gewaltfantasien geprägt.“

Es handle sich um dieselbe Diskussion, die vor einigen Monaten die Antisemitismus-Debatte um die Rapper Kollegah und Farid Bang entfachte. Einen Auftritt des Künstlers beim bevorstehenden Campus Festival der Universität hält der AStA deshalb für „problematisch“.

„Ich fänds cool, wenn du mir gehörst“

Auf die Vorwürfe folgt eine Aufzählung von Textstellen, in denen sich Cro angeblich frauenverachtend, transfeindlich, homophob oder antisemitisch äußert. „Ins Auge sticht da vor allem Cros Frauenbild, dass sich in zahlreichen alten und neuen Songs widerspiegelt“, schreibt der AStA.

In seinem Song „Easy“ etwa, der dem Rapper 2012 den Durchbruch ermöglicht hatte, würde er es verherrlichen eine Frau zu erschießen. Im 2014 veröffentlichten Track „Traum“ legt der Studierendenausschuss Cro ein „patriarchales Bild“ zulasten. In der Zeile „Ich fänds cool, wenn du mir gehörst“ impliziere der Rapper, dass er Frauen als Eigentum ansehe.

„Wir haben keinen Bock auf Sexismus, in gemachte Geschlechterrollen gedrängt oder zu Sexobjekten degradiert zu werden! Deswegen hoffen wir Rapper wie Cro ein letztes Mal auf dem Campus Festival gesehen zu haben“, resümieren die Verfasser des Facebook-Posts und entfachen einen Shitstorm.

User verteidigen Cro

Denn wie die Facebook-Kommentare zeigen, spricht der AStA nicht für die Studenten der Universität Bielefeld. „Die Studenten“, eine andere Hochschulgruppe derselben Universität, erinnert an die ursprüngliche Aufgabe des Studierendenausschusses:

Ein anderer Student weiß zunächst nicht, ob er lachen oder weinen soll. Wie viele weitere User entscheidet er sich dazu, über den AStA zu lachen:

Ein anderer User möchte den Post schlichtweg für Satire halten. Sein Kommentar erhält weit über Tausend Likes.