Vor allem im ländlichen Raum droht vielen Carsharing-Standorten die Schließung. Foto: imago images/Chris Emil Janßen

Vor Corona lag Teilen statt Besitzen im Trend. Inzwischen haben die Kontaktbeschränkungen das Wachstum der Sharing Economy gestoppt – aber nicht überall: Nachbarschaftshilfen erleben einen Aufschwung. Regionalisiert sich die Ökonomie des Teilens?

Stuttgart - Es ist ein lebhafter Austausch: Auf der Online-Plattform Nebenan.de finden sich derzeit alleine für das Stuttgarter Stadtgebiet Hunderte Einträge von Nutzern, die in ihrer unmittelbaren Wohnortnähe Alltagsgegenstände leihen oder tauschen möchten. Manche suchen etwas, andere bieten Gebrauchtes an – von Umzugskartons über Bohrmaschinen bis hin zu Campingzelten. „Besonders häufig geliehen werden Dinge, die nur selten benutzt werden und bei denen die gemeinsame Nutzung Sinn macht“, sagt Vanessa Schlutheiß von Nebenan.de. Seit einigen Jahren vernetzen sich Nachbarn über die Plattform, aber nie war der Zulauf größer als in Coronazeiten. Im Verlauf der Pandemie ist die Nutzerzahl um mehr als 20 Prozent angestiegen – 1,7 Millionen Personen sind in Deutschland inzwischen auf Nebenan.de aktiv – darunter rund 37 000 in Stuttgart.