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Der Puppenspieler Caroll Spinney war ein Urgestein der Sesamstraße – vom Start 1969 an bis ins Jahr 2018 war er dabei. Nun ist er im Alter von 85 Jahren gestorben.

New York - Er spielte Jahrzehnte die „Sesamstraße“-Figuren Bibo und Oscar - jetzt ist US-Schauspieler Caroll Spinney gestorben. Das teilte die Organisation Sesame Workshop am Sonntag mit. Der 85-Jährige habe schon länger an der Bewegungsstörung Dystonie gelitten, hieß es. Sie seien Spinney „immens dankbar“ für alles, was er für die Kindersendung und für Kinder in aller Welt getan habe, betonte Mitbegründerin Joan Ganz Cooney in der Mitteilung. Spinney starb demnach am Sonntag in seinem Haus im US-Staat Connecticut.

Beinahe wäre es zu der Zusammenarbeit mit dem „Sesamstraße“-Erfinder Jim Henson (1936 -1990) aber gar nicht gekommen. Spinney zeigte seine Kunst 1962 auf einem Puppenspieler-Festival und wurde dort von Henson angesprochen, ob man nicht einmal über die Muppets plauschen sollte – also über jene Puppentruppe, die Henson 1955 gegründet hatte, lange vor ihrer legendären TV-Show. Spinney begriff nicht, dass in dieser Frage ein Jobangebot steckte, und nahm sich keine Zeit für Henson.

Von Beginn an bei der „Sesamstraße“

Zum Glück trafen die beiden sieben Jahre später, direkt vorm dem Start der „Sesamstraße“, wieder aufeinander – und diesmal griff Spinney zu. In der Folge übernahm er die ikonischen Rollen des großen, gelben Vogels Bibo (im Original Big Bird) und des griesgrämigen Oscar aus der Mülltonne, schon ab der ersten Sendung. In Ruhestand war der Puppenspieler erst im Oktober 2018 gegangen.

Ab 2015 aber hatte er den Figuren nur noch seine Stimme verliehen, denn es war ihm zu beschwerlich geworden, die großen Kostüme zu tragen. Für seine Arbeit erhielt Spinney mehrere Emmys und andere Preise.