Das Leben von Jane Levy (vorne) hat sich in ein Musical verwandelt, in dem alle singen und tanzen, was sie denken. Foto: NBC

Wenn die Beatles auf Miley Cyrus und die Beastie Boys auf Andrea Bocelli treffen. Was taugt die Musicalserie „Zoey’s Extraordinary Playlist“, die jetzt bei Sky startet?

Stuttgart - Das Leben ist zu kurz, um es mit schlechten Serien vor dem Fernseher zu verschwenden. Wir haben für Sie gesehen: das Dramedy-Musical „Zoey’s Extraordinary Playlist“.

Die Story in drei Sätzen Irgendetwas ist bei Zoeys letztem Krankenhaus-Untersuchung schiefgegangen. Immer wieder verwandelt sich ihr Leben in San Francisco abrupt in ein Musical, in dem alle um sie herum singend und tanzen intimste Gedanken preisgeben – ohne dass selbst zu bemerken. Doch will man wirklich wissen, was Nachbarn, Arbeitskollegen und wildfremden Menschen auf der Straße so alles durch den Kopf geht?

Geht’s ein bisschen konkreter? Da ist zum Beispiel der dauergutgelaunte Simon, die sich mit einer düsteren Interpretation des Tears-for-Fears-Songs „Mad World“ als depressiv outet. Ein immer arg freundlich tuender Programmierer rappt selbstgefällig DJ Khaleds „All I Do Is Win“, Zoeys Chefin macht sich mit der Stones-Nummer „I Can’t Get No Satisfaction“ Luft, und Zoeys gelähmter Vater beginnt zu Van Morrisons „Moondance“ zu tanzen.

Was soll das alles? „Zoey’s Extraordinary Playlist“ verquirlt Musical, Komödie und Drama. Mit ihren ausufernden Choreografien, die auch gerne mal ganze Straßenzüge miteinbeziehen, eifert die Serie dem Bollywood-Kino nach und klaut sich seine Grundidee bei der legendären Episode „Once more with Feeling“ aus der Fantasyserie „Buffy – Im Bann der Dämonen“.

Diese Zoey kommt mir bekannt vor Wer Horror mag, kennt die Hauptdarstellerin Jane Levy aus Fede Álvarez’ Filmen „Evil Dead“ (2013) und „Don’t Breathe“ (2016). Alle anderen haben Sie vielleicht in der Serie „Suburgatory“ (2011-2014) gesehen.

Die Enttäuschung des Tages Nie war Lauren Graham aus „Gilmore Girls“ weniger witzig als in der Rolle von Zoeys Chefin Joan. Da kann sogar Miley Cyrus’ „Wrecking Ball“ nicht helfen.

Die Entdeckung des Tages Alex Newell („Glee“) spielt Zoeys Nachbarn Mo, einen überkandidelten DJ, der sich nicht auf eine Geschlechteridentität festlegen lässt und wunderbar an Titus Burgess in „Unbreakable Kimmy Schmidt“ erinnert.

Bingewatch-Faktor? Trotz ein paar kitschigen Ausrutschern ist „Zoey’s extraordinary Playlist“ als Feelgood-Serie gegen den Corona-Blues bestens geeignet.

Gesamtnote 2

Zoey’s Extraordinary Playlist Ab Sonntag, 19. April, um 20.15 Uhr wöchentlich in Doppelfolgen auf Sky 1 sowie auf Sky Ticket, Sky Go und über Sky Q auf Abruf.