Mit einem 3:0-Heimsieg machte Juventus Turin die 33. Meisterschaft der Vereinsgeschichte perfekt. Foto: AP

Juventus Turin ist zum sechsten Mal in Folge Italienischer Meister geworden. Mit einem 3:0-Heimsieg machten das Team von Ex-VfB-Profi Sami Khedira den Titel perfekt.

Turin - Sami Khedira stürmte wild jubelnd auf den Rasen, mit den alten Recken Gianluigi Buffon und Mario Mandzukic führte der deutsche Weltmeister ein kleines Freudentänzchen auf: Nach einer Saison absoluter Dominanz hat Juventus Turin die sechste italienische Meisterschaft in Folge und die 33. der Vereinsgeschichte perfekt gemacht. Vier Tage nach dem Pokalsieg machte die alte Dame auch ohne den angeschlagenen Khedira den zweiten Schritt auf dem Weg zum ersehnten ersten Triple.

Seit dem 5. Spieltag Tabellenführer

„Lasst uns endlich den Scudetto holen“, hatte Khedira vor dem vorletzten Spieltag der Serie A gefordert, nachdem Juve den ersten Matchball in der Vorwoche vergeben hatte. Gegen Aufsteiger FC Crotone lief diesmal alles nach Plan: Beim ungefährdeten 3:0 (2:0) war der erneute Scudetto für Turin schon zur Pause quasi sicher, bei bestem Sommerwetter wurde die Mannschaft in den letzten 45 Minuten von den Tifosi durchgehend gefeiert. Es war der verdiente Lohn einer überragenden Saison: Seit dem fünften Spieltag hatte das Team von Trainer Massimiliano Allegri die Tabellenführung nicht mehr abgegeben. „Wir haben mehrere Seiten Fußballgeschichte geschrieben. Es war niemals einfach. Wenn man gewinnen will, muss man immer in Höchstform und zu Opfern bereit sein“, sagte Kapitän und Torhüter Buffon (39) nach der Begegnung.

Italiens Ministerpräsident Paolo Gentiloni gratulierte der „großartigen Juve-Mannschaft“, Klubpräsident Andrea Agnelli sprach von „Leidenschaft, Demut und Energie. Wir sind eine Legende.“ Sein Meisterstück machte Juve in beeindruckender Manier: Der ehemalige Bayern-Profi Mario Mandzukic (12.) an seinem 31. Geburtstag, Paulo Dybala (39.) mit einem traumhaften Freistoß und Alex Sandro (83.) per Kopf trafen für die Gastgeber, die angesichts von vier Punkten Vorsprung auf den AS Rom nicht mehr von Rang eins zu verdrängen sind. Die Roma hatte am Samstag mit Nationalspieler Antonio Rüdiger ein spektakuläres 5:3 (2:2) bei Chievo Verona vorgelegt und damit das Rennen offen gehalten.

Vierte Meisterschaft im dritten Land

Juventus ließ sich jedoch nicht beeindrucken und steht nun kurz vor dem erstmaligen Gewinn des Triples. Am 3. Juni steigt in Cardiff das Champions-League Finale gegen Real Madrid, in dem Turin Geschichte schreiben kann. Als bislang letzter italienischer Klub hatte Inter Mailand 2010 unter José Mourinho das Triple geholt. Khedira, der gegen Crotone 90 Minuten lang angeschlagen auf der Bank saß, feierte derweil seinen vierten Meistertitel im dritten Land. 2007 war er mit dem VfB Stuttgart deutscher Meister geworden, 2012 in Spanien mit Real Madrid, 2016 erstmals mit Juve. Spätestens in Cardiff will der 30-Jährige wieder auf dem Platz stehen, im Halbfinal-Rückspiel der Königsklasse gegen AS Monaco (2:1) hatte er eine Muskelverletzung im linken Oberschenkel erlitten.

Einen Platz in den Geschichtsbüchern hat er indes schon jetzt sicher. Vergangene Woche gewann Juve als erstes italienisches Team sein drittes Pokalfinale in Folge, nun stellte der Klub auch mit der sechsten Meisterschaft in Serie einen italienischen Rekord auf. Und nicht nur das: In allen Wettbewerben sind die Bianconeri nun seit 52 Heimspielen unbesiegt. Wahrlich eine meisterliche Bilanz.