Nur noch bis Ende 2020 wird es das Seniorenzentrum in Schönberg mit der Anschrift Röhrlingweg 3 geben. Foto: Ralf Recklies

Die Bruderhausdiakonie wird Ende nächsten Jahres ihr Seniorenzentrum in Schönberg schließen. Das vier Jahrzehnte alte Gebäude wird nach aktuellem Stand voraussichtlich verkauft. Den Bewohnern werden Ersatzplätze angeboten – allerdings in anderen Stadtteilen.

Schönberg - Ende nächsten Jahres wird die Bruderhausdiakonie das von ihr betriebene Seniorenzentrum Schönberg mit 97 Langzeitpflegeplätzen schließen. Die aktuell rund 90 Bewohner werden dadurch dann aber nicht obdachlos. Alle zurzeit in der Einrichtung lebenden Menschen können eine neue Unterkunft in Altbach (Landkreis Esslingen) beziehen, die gegenwärtig gebaut wird, oder auf verfügbare Plätze der Karl-Olga-Altenpflege im Stuttgarter Osten und der Villa Seckendorff in Bad Cannstatt zugreifen. Die Bruderhausdiakonie betreibt auch diese beiden Einrichtungen in der Landeshauptstadt.

Ersatzneubau statt Sanierung und Modernisierung

Die umfassende Sanierung des seit knapp 40 Jahren bestehenden Gebäudes am Schönberger Röhrlingweg wäre nach Auskunft der Bruderhausdiakonie erforderlich gewesen, um das Haus nach modernen Standards weiterzubetreiben. Statt viel Geld in die Sanierung und Modernisierung der Einrichtung zu stecken, entschied man sich bei der christlich-diakonischen Stiftung mit Hauptsitz in Reutlingen daher dazu, einen Ersatzneubau in dem südöstlich von Esslingen gelegenen Ort Altbach zu bauen. Mitte Juli wurde der Grundstein für das neue Seniorenzentrum in Altbach gelegt. 60 Plätze soll die Einrichtung haben, wobei die Bewohner in vier Hausgemeinschaften mit jeweils 15 Personen zusammenleben werden, wie die Bruderhausdiakonie mitgeteilt hat. Der Umzug der Bewohner wird nach Auskunft der Bruderhausdiakonie vermutlich konzentriert an einem oder zwei Terminen erfolgen.

Informationsveranstaltung für Betroffene und Angehörige

Die derzeitigen Bewohner, sagt ein Sprecher der Bruderhausdiakonie, hätten die Schließung des Hauses in Schönberg und das Ersatzangebot weitgehend positiv aufgenommen. Noch im September werde es eine große Informationsveranstaltung für Bewohner, Angehörige und Betreuungsbevollmächtigte geben, bei der über alle Details informiert werde. All diese Personen seien aber bereits über die Schließung der Einrichtung informiert, die seit vier Jahrzehnten Langzeit-, Kurzzeit- und Tagespflegeplätze anbietet. Bis zur Schließung des Hauses soll sich an dem Kurzzeit- und Tagespflegangebot nichts ändern.

Was mit dem Gebäude in der Nachbarschaft zur Himmelfahrtskirche passiert, ist zurzeit noch nicht ganz klar. Nach dem jetzigem Stand soll das Gebäude nach Auskunft des Sprechers verkauft werden. Noch ist die Immobilie aber offenbar nicht auf dem Markt.

Mitarbeiter erhalten neue Arbeitsplatzangebote

Die Mitarbeiter des Schönberger Seniorenzentrums erhalten nach Auskunft der Bruderhausdiakonie alle Arbeitsplatzangebote in der neuen Einrichtung in Altbach und in der Karl-Olga-Pflege an der Fuchseckstraße im Osten. Dort werde es zukünftig zusätzlich zum bestehenden Angebot auch Intensivpflegeplätze geben, außerdem werde die Tagespflege ausgebaut.

In der neuen Pflegeeinrichtung in Altbach wird es laut Betreiber einen zentral organisierten Pflegestützpunkt geben. Das Fachpersonal werde die Pflege und Betreuung und auch die mögliche Kurzzeitpflege der Bewohner übernehmen. In Kooperation mit der Gemeinde solle das Haus zudem zu einem Ort des Austausches und der Begegnung werden. So sei ein für alle Bürger offener Mittagstisch geplant, und es werde öffentliche Veranstaltungen geben.

Das Schönberger Seniorenzentrum war ebenfalls gut in den Ort eingebunden und stand teilweise auch der Allgemeinheit offen. So gab es in der Einrichtung immer wieder Ausstellungen, die insbesondere von Hobbykünstlerinnen bestritten wurden. Zudem hat sich das Seniorenzentrum Schönberg, zuletzt im Jahre 2017, an Veranstaltungen wie dem Schönbergfest beteiligt.