Senf selber machen - ganz einfach! Foto: Sea Wave/Shutterstock

Senf ist vielseitig und beliebt. Als Würzmittel verleiht er Saucen und Dressings den letzten Schliff und natürlich darf er auf keiner Grillparty fehlen. Wir zeigen, wie Sie Senf ganz einfach selber machen – in 3 Varianten.

Auf die richtigen Senfkörner kommt es an

Es gibt weiße, braune und schwarze Senfkörner. Die Farbe ist dabei ein Indikator für den Schärfegrad: Je dunkler, desto schärfer. Wer mittelscharfen Senf selber machen möchte, mischt am besten weiße und braune Senfkörner zu gleichen Teilen miteinander.

In den Körner ist sogenanntes Senföl enthalten. Es ist einerseits verantwortlich für die Schärfe, andererseits auch sehr gesund. Senföl wirkt antibakteriell und fördert die Verdauung. Forscher der Universität Freiburg haben sogar herausgefunden, dass scharfer Senf Krebs vorbeugen kann – 20 Gramm am Tag reichen für die Wirkung bereits aus.

Senfkörner mahlen – Darauf ist zu achten

Für die Zubereitung von Senf müssen Sie die Senfkörner sehr fein mahlen. Das geht am besten in einer Kaffeemühle. Alternativ können Sie auch einen Mörser verwenden, meist wird das Pulver dabei aber nicht ganz so fein. Je feiner Sie die Körner mahlen, desto feiner wird am Ende auch der Senf. Falls Sie nicht selbst mahlen möchten, können Sie auch Senfpulver kaufen. Mit Senfkörnern wird das Ergebnis aber meist aromatischer.

Sie können auch einen Pürierstab oder einen Mixer verwenden. Bei elektrischen Geräten kann jedoch Hitze entstehen, wodurch die Senfkörner bitter werden können. Bei größeren Mengen empfiehlt es sich daher, die Senfkörner portionsweise in den Mixer zu geben.

Wie lange ist selbstgemachter Senf haltbar?

Da das Senföl eine antibakterielle Wirkung hat, haben Bakterien quasi keine Chance. Der selbstgemachte Senf ist mindestens 6 Monate haltbar, bei richtiger Lagerung (dunkel und trocken) auch problemlos deutlich länger.

Grundrezept für mittelscharfen Senf

Selbstgemachter Senf. Foto: Sunvic/Shutterstock

Zutaten:

  • 100 g weiße Senfkörner
  • 100 g braune Senfkörner
  • 150 ml weißer Balsamico-Essig
  • 150 ml Wasser (alternativ Weißwein)
  • 2 EL Zucker
  • 1 EL Salz
  • 1 EL Rapsöl

Zubereitung:

  • Mahlen Sie die Senfkörner so fein wie möglich und geben Sie diese in eine große Schüssel.
  • Fügen Sie nun alle weiteren Zutaten hinzu und rühren Sie gut durch.
  • Lassen Sie den Senf mindestens 4 Stunden, besser über Nacht, im Kühlschrank quellen.
  • Füllen Sie den Senf anschließend in Schraubgläser.

Der Senf kann jetzt direkt verzehrt werden, es empfiehlt sich aber, ihn im Kühlschrank noch etwa 3 Wochen ziehen zu lassen. Dann sollte er sein ganzes Aroma entfalten.

Sie können dieses Senf-Grundrezept nach Belieben verfeinern, beispielsweise mit mediterranen Kräutern oder Orangenzesten.

Feigensenf selber machen

Selbstgemachter Feigensenf. Foto: Heike Rau/Shutterstock

Zutaten:

  • 6 frische Feigen
  • 3 EL Senfmehl
  • 1 TL Kurkuma
  • 1 TL Zucker
  • 1 TL Salz
  • 100 ml Apfelessig
  • 2 TL Honig

Zubereitung:

  • Waschen Sie die Feigen gründlich ab. Schneiden Sie die Früchte in Viertel und geben Sie sie in ein hohes Gefäß. Pürieren Sie die Feigen so fein wie möglich.
  • Mischen Sie in einer Schale Senfmehl, Kurkuma, Salz und Zucker miteinander.
  • Geben Sie die Gewürze dann zum Feigenpüree und fügen Sie außerdem Honig und Apfelessig hinzu.
  • Mixen Sie noch einmal alles kräftig mit dem Pürierstab durch – fertig!

Feigensenf passt nicht nur zu Bratwürstchen & Co sehr gut, sondern auch zu Käse und Brot.

Süßen Senf selber machen

Darf zur Weißwurst nicht fehlen: Süßer Senf. Foto: beats1/Shutterstock

Zutaten:

  • 100 g braune Senfkörner
  • 100 g weiße Senfkörner
  • 25 g Salz
  • 125 g Zucker
  • 1 TL Nelken, gemahlen
  • 400 ml Wasser
  • 150 ml Weißweinessig

Zubereitung:

  • Mahlen Sie die Senfkörner sehr fein.
  • Mischen Sie das Senfmehl mit dem Nelkenpulver in einer großen Schüssel.
  • Kochen Sie in einem Topf Wasser, Essig, Zucker und Salz auf und gießen Sie dieses über die Senfmehl-Mischung. Rühren Sie gut durch.
  • Füllen Sie den Senf in Gläser und lassen Sie ihn offen auskühlen.
  • Decken Sie den Senf nach einem Tag locker mit einem Tuch ab und lassen Sie ihn so einen weiteren Tag stehen.
  • Danach können Sie die Gläser mit passenden Deckeln verschließen.

Der Senf sollte 3 bis 5 Wochen dunkel und trocken stehen, bevor er verzehrt wird. In dieser Zeit verliert er Schärfe und Bitterstoffe, sodass der süße Geschmack zum Vorschein kommt.

Süßer Senf ist besonders zu bayerischen Spezialitäten wie Weißwurst und Leberkäse beliebt, schmeckt aber auch zu Würstchen, Käse und Brot.

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