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Die EU-Kommission in Brüssel will spätestens 2012 selbstlöschende Zigaretten.

Brüssel - Bereits ab Ende nächsten Jahres könnten in der EU nur noch Zigaretten verkauft werden, die nach kurzer Zeit selbst ausgehen, wenn nicht mehr an ihnen gezogen wird. Der Europäische Normungsausschuss (Cen) arbeitet an einem europaweit gültigen Sicherheitsstandard. Die Ergebnisse dürften bereits im Sommer vorliegen.

"Wir rechnen damit, dass selbstlöschende Zigaretten Ende 2011 oder Anfang 2012 auf dem Markt sind", bestätigte ein Sprecher der EU-Kommission. Der Brüsseler Behörde zufolge könnten durch die Einführung solcher Zigaretten jährlich mindestens 2000 Menschenleben gerettet werden. Viele Raucher sterben im Bett, weil sie einschlafen, die Zigarette aber weiterbrennt. Auch Waldbrände würden leichter verhindert.

In Kanada und Teilen der USA sind selbstlöschende Zigaretten bereits vorgeschrieben. In Europa soll jeder Glimmstängel künftig zwei aufgespritzte Ringe aus Substanzen enthalten, die die Glut ersticken, wenn nicht sofort an der Zigarette gezogen wird.

Wie häufig ein Raucher zur Zigarette greift, bestimmen übrigens seine Gene. Eine internationale Forschergruppe unter Beteiligung Greifswalder Wissenschaftler haben die genetische Veranlagung des Raucherverhaltens in den Nikotinrezeptoren nachgewiesen, teilte das Uni-Klinikum am Montag mit. Das soziale Umfeld bestimmt demnach zwar in der Regel, ob jemand Raucher wird. Später steuerten aber Gene, ob Menschen zu Genuss-, Gelegenheits- oder Kettenraucher werden.