Der Katzenbachsee (Foto) und auch der Steinbachsee sind beliebte Ausflugsziele. Foto: Lichtgut/Achim Zweygarth

Die Energie Baden-Württemberg will sich vom Katzenbach- und vom Steinbachsee trennen. Nun soll die Verwaltung berichten.

Büsnau - Seit Ende des vergangenen Jahres durchgesickert ist, dass die Energie Baden-Württemberg (EnBW), beziehungsweise deren Tochter die Netze BW, den Katzenbach- und den Steinbachsee verkaufen möchte, sind die beiden hinteren Parkseen Thema. Nun fordern die Grünen im Stuttgarter Gemeinderat in einem Antrag: „Die Parkseen sollen so bleiben wie sie sind.“ Die Fraktion verweist darauf, dass die Seen im Landschaftsschutzgebiet Glemswald liegen. Beide Seen seien für geschützte Vogelarten wie den Eisvogel, den Graureiher und den Fischadler ein wichtiger Lebensraum, ebenso für Amphibien, Reptilien und Fledermäuse. Darüber hinaus seien die Seen für viele Stuttgarter ein beliebtes Freizeitziel.

Die Grünen betonen, dass ein See ein öffentliches Gut sei, das niemandem gehöre. Daher sei es wichtig, dass die Öffentlichkeit auch künftig Zugang zum Wasser habe. Zudem ist es den Grünen wichtig, dass auch in Zukunft das heutige Flair der Seen erhalten bleibt. „Deshalb haben wir ein Interesse daran, dass die Seen in die öffentliche Hand kommen“, heißt es in dem Antrag.

Der Bezirksbeirat Stuttgart-Vaihingen sieht es genauso

Die Grünen wollen, dass die Verwaltung im Umwelt- und Technikausschuss über den Stand eventueller Gespräche mit der EnBW über die beiden Seen berichtet. Zudem soll die Stadt die Möglichkeiten darstellen, die sie im Hinblick auf ein Kaufangebot beziehungsweise im Hinblick auf ein Vorkaufsrecht hat.

Bei der Übernahme der Neckarwerke Grundstücks GmbH vor mehr als einem Jahrzehnt hatte die EnBW die Gewässer sozusagen als Dreingabe erhalten. Mittlerweile sind die Seen für das Unternehmen aber nur noch ein Kostenfaktor. Pro Gewässer investiert es jedes Jahr einen fünfstelligen Betrag in dessen Pflege. Der Vaihinger Bezirksbeirat und das Stuttgarter Wasserforum haben die Stadt aufgefordert, die Seen zu kaufen. Sie würden nach wie vor der Notwasserversorgung dienen, seien wichtig für den Hochwasserschutz und als Naherholungsgebiete. Die SÖS/Linke-plus argumentiert ähnlich. Im Dezember forderte die Gemeinderatsfraktion in einem Antrag den Rückkauf der Seen. Zudem solle die Stadt prüfen, ob einer der beiden als Badesee ausgewiesen werden könnte.