Aufgepasst! Wissenschaftler beim Science Slam Foto: Nadya Jakobs

Wissenschaft als unterhaltsame Bühnenshow? Rebecca Reinhard, Veranstalterin des Science Slams, verrät, wie das gehen kann.

In jeweils zehn Minuten bringen sie ihr Publikum auf den neuesten Stand der Wissenschaft: Forscherinnen und Forscher stehen beim Science Slam am 6. Februar im Theaterhaus auf der Bühne, von der Architektur über die interkulturelle Wirtschaftskommunikation bis zur Tumorbiologie reichen die Themen, am Ende des Wissenswettstreits winkt ein Publikumspreis. Die Veranstalterin Rebecca Reinhard erklärt, wie man Wissen ohne dröge Hörsaalatmosphäre vermittelt.

Frau Reinhard, Sie wollen mit dem Science Slam im Theaterhaus die große Halle füllen. Funktioniert das?

Das funktioniert schon seit einigen Jahren. Früher haben wir die Rosenau bespielt. Doch da immer mehr Menschen Interesse am Science Slam haben, sind wir schon vor einiger Zeit ins Theaterhaus umgezogen. Unsere Zielgruppe ist groß: Es kommen alle, die gut unterhalten werden und dabei etwas Neues erfahren wollen. Thematisch ist an einem solchen Abend für jeden etwas dabei.

Sind wissenschaftliche Themen nicht zu komplex für eine Slam-Show?

Nein, sie werden oftmals anhand von Geschichten erzählt, in einzelne Facetten heruntergebrochen und von Präsentationen veranschaulicht, sodass alle folgen können. Die Grundvoraussetzung dafür ist, dass die Slammenden über das sprechen, woran sie selbst forschen, sich bis in die Tiefe damit auskennen und Freude daran haben, ihre Forschung mit anderen zu teilen. In einem Slam lässt sich alles unterhaltsam und leicht verständlich vermitteln, selbst die Quantenphysik.

Unter Forscherinnen und Forschern stellt man sich eher spröde Typen vor. Braucht es für einen Bühnenauftritt nicht ein besonderes Slam-Talent?

Im Grunde können alle slammen, die Spaß daran haben Inhalte leicht verständlich zu vermitteln. Es sind manchmal die Unscheinbarsten, die die größten Hallen rocken und die Begeisterung für ihre Forschung auf ihr Publikum übertragen.

Was sollten die Slammenden können und welche Form haben die Auftritte?

Ob reimen, rappen, Rad schlagen oder Experimente auf der Bühne – beim Slammen ist alles erlaubt, was die Brandschutzordnung hergibt. Bei den Science Slams wünschen wir uns natürlich, dass lokale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dabei sind, wie zum Beispiel in Stuttgart Johannes Brunder vom Institut für Kälte- und Wärmepumpentechnik mit dem Slam „Ist Eiswürfel machen und aus dem Fenster werfen ein tragfähiges Heizkonzept?“

Suchen Sie noch Forschende, in denen ein Bühnentier schlummert?

Ja, immer. Wir bieten auch kostenlose Workshops an, in denen wir Tipps und Tricks vermitteln, wie man es schafft, die eigene Forschung gut auf einer Bühne rüberzubringen. Wer Interesse hat, darf sich gern über die Homepage an uns wenden.

Science Slam: 6. Februar, Theaterhaus, 20 Uhr. Mehr unter: www.science-slam.com