Der Oberbürgermeister von Ulm, Ivo Gönner (SPD), hält am Montag vor Bürgern der Stadt seine sogenannte "Schwörrede". Foto: dpa

Am Ulmer Schwörmontag rief Oberbürgermeister Gönner zum Einsatz für Demokratie und Freiheit auf. Seine Schwörrede enthielt viele gute Nachrichten. Ein baustellenfreies Ulm bleibt allerdings auf Jahre hin ein frommer Wunsch.

Ulm - Ganz Ulm feiert den Schwörmontag - besonders beim „Nabada“, einem Wasserkarneval auf der Donau. Anlass ist Ulms erste Stadtverfassung, die 1397 mit dem „Großen Schwörbrief“ begründet wurde. Daran erinnerte auch Oberbürgermeister Ivo Gönner (SPD) in seiner Schwörrede zum Festauftakt. „Die Botschaft des Schwörbriefs verpflichtet uns auch heute“, betonte Gönner. „Wachsamkeit und engagiertes Eintreten für die Demokratie sind nötig.“ Zentral sei auch das Engagement für die Freiheit, wie er am Beispiel der „Weißen Rose“ und des Arbeiteraufstands in der DDR 1953 darlegte. Anerkennung zollte Gönner der „Stiftung Erinnerung Ulm“ und der Zivilcourage, die sich in Initiativen wie „Schule gegen Rassismus“ zeige.

Wie jedes Jahr, legte der OB Rechenschaft über das vergangene Stadtjahr ab. Beim Reizthema „Baustellen“ appellierte Gönner an Geduld und Verständnis: Viele Investitionspläne, die Ulm und der ganzen Region zugutekämen, würden derzeit umgesetzt. Er nannte die Umgestaltung des Bahnhofs und innerstädtischer Quartiere, den von einer breiten Mehrheit gewünschten Ausbau der europaweit bedeutenden Zugverbindung zwischen Ulm und Stuttgart sowie die neue Straßenbahnlinie. Ihre Schulden habe die 118.000-Einwohner-Stadt um 13 Millionen Euro auf 118 Millionen Euro reduziert. Gönner lobte die Internationalität der Stadt, die gute Kooperation der Religionsgemeinschaften und die hohe Bereitschaft zum sozialen Engagement.

Der Oberbürgermeister begrüßte das neu in Ulm stationierte Multinationale Kommando Operative Führung. Bund und Land dankte er für die Unterstützung eines neuen Helmholtz-Institutes. Zum Klang der Schwörglocke gelobte Gönner schließlich, „Reichen und Armen ein gemeiner Mann zu sein, in den gleichen, gemeinsamen und redlichen Dingen, ohne allen Vorbehalt“.