Die Proteinforscherin Frances Arnold ist die fünfte Frau, die den Nobelpreis für Chemie entgegennimmt. Foto: Lehtikuva/AP

Der diesjährige Chemie-Nobelpreis geht an die amerikanischen Proteinforscher Frances H. Arnold und George P. Smith sowie an den britischen Wissenschaftler Gregory P. Winter.

Stockholm - Die drei Wissenschaftler entwickelten mit den Prinzipien der Evolution Proteine für Biokraftstoffe und Medikamente, wie die Königliche Akademie der Wissenschaften am Mittwoch in Stockholm mitteilte. Arnold erhielt demnach die eine Hälfte des Preises, Smith und Winter teilen sich die andere Hälfte. Die drei Forscher hätten „die Kontrolle über die Evolution erlangt“ und diese zum „größten Nutzen der Menschheit“ eingesetzt, begründete das Nobel-Komitee seine Entscheidung. Dafür hätten sie genetische Veränderung und Selektion nutzbar gemacht. „Sie setzten die Prinzipien von Darwin in Teströhren ein“, erläuterte Glaes Gustafsson, Chef des Nobel-Komitees für Chemie. Dafür nutzten die Forscher „das molekulare Verständnis, das wir vom Evolutionsprozess besitzen, und bildeten den Prozess in ihren Laboren nach“.

Arnold ist die fünfte Frau als Preisträgerin

Es sei ihnen gelungen, die Evolution „viele tausend Mal schneller zu machen“ und so „umzuleiten“, dass neue Proteine entstehen. Frances H. Arnold ist die fünfte Frau, die mit dem Chemie-Nobelpreis ausgezeichnet wird. Dieser ist mit neun Millionen schwedischen Kronen (870.000 Euro) dotiert. Im vergangenen Jahr waren der Schweizer Jacques Dubochet, der aus Deutschland stammende US-Forscher Joachim Frank und der Brite Richard Henderson für ihre Beiträge zur Entwicklung der Kryo-Elektronenmikroskopie ausgezeichnet worden, einer Methode zur besseren Darstellung von Biomolekülen.

Am Freitag folgt der Friedensnobelpreis

Mit dem Medizin-Nobelpreis hatte am Montag wie jedes Jahr der Nobelpreis-Reigen begonnen. Am Dienstag wurden die Träger der Preises für Physik verkündet. Am Freitag wird der Friedensnobelpreis und am kommenden Montag der Wirtschaftsnobelpreis vergeben. Traditionell werden die Preise am 10. Dezember verliehen.