Gute Perspektiven: Der Schwabenlandtower unter blauem Himmel. Foto: Patricia Sigerist

Der „Koloss von Fellbach“, wie er vor einigen Jahren mal spöttisch bezeichnet wurde, marschiert zwar nicht mit Riesenschritten, aber auch nicht im enervierenden Schneckentempo seiner Vollendung entgegen.

Fellbach - Der „Koloss von Fellbach“, wie er vor einigen Jahren mal spöttisch bezeichnet wurde, marschiert zwar nicht mit Riesenschritten, aber auch nicht im enervierenden Schneckentempo seiner Vollendung entgegen: „Die Umgestaltung des Schwabenlandtowers steht in den Startlöchern.“ So jedenfalls umschreibt es das Pressereferat der Fellbacher Stadtverwaltung in einer Mitteilung, die am Freitagmittag an die Redaktionen im Landkreis verschickt wurde.

Der Tower wurde mit Hilfe moderner Lasertechnik neu vermessen

Der vorsichtige Optimismus ist die Folge des Treffens eines Trios vom Freitagvormittag, das ausweislich des vom Rathaus ebenfalls veröffentlichen Fotos in harmonischem Miteinander und guter Laune verlief. So reichten George Moutoulis, der Stuttgarter Niederlassungsleiter der CG-Gruppe, und Architekt Jörg Wolf den Bauantrag für die anstehenden Umbaumaßnahmen ein. Die Papiere nahm vonseiten der Stadt Fellbach Bürgermeisterin Beatrice Soltys im Baudezernat entgegen. Veröffentlicht hat die Stadt mit ihrer Presseerklärung zugleich den Zeitplan für die nähere Zukunft: Der eingereichte Bauantrag wird in den kommenden Wochen in der Fellbacher Verwaltung geprüft und voraussichtlich im Juni beantwortet.

Von außen kaum erkennbar sind in den vergangenen Wochen zahlreiche Sicherungsmaßnahmen in dem markanten Gebäude erfolgt. Parallel dazu wurde der Tower mit Hilfe moderner Lasertechnik neu vermessen, die Planungen für den Umbau wurden vollendet. An der Fassade des Towers wird sich bei den anstehenden Umbaumaßnahmen nur wenig ändern, so die beiden Vertreter des Investors Christoph Gröner. Die übergreifenden Wintergärten oder den Zuschnitt der Balkone passen die Planer dem Zuschnitt der Wohnungen an. Im Inneren allerdings werden aus den bisherigen 66 Apartments 194 Wohnungen.

Bezugsfertig dürfte der Wolkenkratzer dann Ende 2020 sein

Der Zeitplan der CG-Gruppe sieht in den nächsten Monaten weitere Sicherungsarbeiten sowie die Planung der technischen Gewerke vor. Eine der anstehenden und augenfälligsten Veränderungen wird in einigen Wochen auch von Weitem erkennbar sein: Denn die Vorarbeiten werden im Juni/ Juli mit der Entfernung des Betonschrägdaches abgeschlossen, erläutert die Stadt in ihrer Erklärung. Dass Investor Christoph Gröner keinen rechten Geschmack am Schrägdach findet und dessen Entfernung wünscht, war bei Pressekonferenzen schon herauszuhören gewesen.

„Natürlich achten wir darauf, die Falken, die derzeit im Tower nisten, nicht zu stören“, versicherte George Moutoulis am Freitag. Die seltenen Vögel werden vom Naturschutzbund Fellbach betreut. Die Webcams an der Nestbox, durch die man die Starts und Landungen der Wanderfalken auf 107 Metern Höhe verfolgen kann, sind nach Nabu-Angaben übrigens seit einigen Tagen „offiziell auf Sendung“ (Live-stream unter falcommunity.de).

Auch die weitere Entwicklung des einst als Gewa-Towers begonnenen Schwabenlandtowers ist mittlerweile terminiert. Demnach soll der eigentliche Baustart für den Umbau im Spätsommer 2019 erfolgen. Bezugsfertig dürfte der Wolkenkratzer dann Ende 2020 sein. Die CG-Gruppe rechnet damit, „dass die neuen Wohnungen in anderthalb Jahren zur Verfügung stehen“.