Im 107 Meter hohen Schwabenlandtower sollen Ende des Jahres 2020 die ersten Mieter einziehen können. Foto: Patricia Sigerist

Investor Christoph Gröner erläutert die Hindernisse, die zu verzögertem Geldfluss führen. Die Zusammenarbeit mit der Baubehörde der Stadt Fellbach bezeichnet der Projektentwickler und Chef der Berliner CG-Gruppe als sehr kooperativ.

Fellbach - Der neue Tower-Investor Christoph Gröner, Chef der CG-Gruppe, ist energisch allen Vermutungen entgegengetreten, die verzögerte Auszahlung des Kaufpreises an den Insolvenzverwalter bedeute Probleme der Firma oder mit dem Projekt: „Die CG-Gruppe AG kommt seit 20 Jahren ihren Verpflichtungen regelmäßig nach. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.“

Es werden auf allen Ebenen die notwendigen Voraussetzungen geschaffen

Christoph Gröner reagierte so auf einen Fragenkatalog unserer Zeitung mit der Bitte, den Stand des Projekts „Schwabenlandtower“, früher Gewa-Tower, in Fellbach zu erläutern. „An sich mögen wir es nicht, Auskünfte in dieser Tiefe zu geben, da diese Vorgehensweise regelmäßig dazu führt, fehlinterpretiert und missverstanden zu werden“, so schreibt der Bauunternehmer und Projektentwickler, machte aber gegenüber unserer Zeitung doch eine Ausnahme. Ganz offensichtlich ist das ungewöhnliche Projekt, einen zuvor insolventen halb fertigen Wohnturm zu übernehmen, die Anzahlungen von 44 Wohnungsbesitzern zurückzuzahlen und die Hauptgläubiger, eine Gruppe von mehreren hundert Geldanlegern, zu befriedigen, komplex: „Die Finanzierungen der zur Rückerstattung der von der Käufern angezahlten Beträge sowie der vom Fonds erwarteten Zahlungen mit Hintergrund der Unklarheiten im Hinblick auf das bestehende Baurecht, machen eine reguläre Bankfinanzierung nahezu unmöglich. Diese Erfahrungen haben wir in den vergangenen Monaten gemacht.“ Es werden auf allen Ebenen die notwendigen Voraussetzungen wie Grundschuldbestellungen, Vorlage von Löschungsbewilligungen und so weiter geschaffen.

Derzeit seien die Käufe von 44 Wohnungen bereits rückabgewickelt

Die CG-Gruppe hat sich darauf eingerichtet. Für solche Akquisitionsprozesse nutzt sie neben ihrer eigenen Erfahrung die Kompetenz von Geschäftspartnern wie der Helvetic Financial Services AG (HFS), die entsprechende Darlehen vorhält. „In diesem Zusammenhang musste eine bereits zu Gunsten unserer Hausbank eingetragene Grundschuld abgetreten werden. Leider nehmen solche Vorgänge ein paar Tage in Anspruch“, sagt Gröner. An den Grundbuchämtern liegt es nicht. Die „arbeiten fabelhaft“, betont der Bauunternehmer. Auch die Zusammenarbeit mit der Baubehörde in der Stadtverwaltung Fellbach sei sehr kooperativ: „Wir freuen uns über die konstruktive Zusammenarbeit.“

Derzeit seien die Käufe von 44 Wohnungen bereits rückabgewickelt. Es geht jetzt darum, „dass die Käufer sämtlich die Erstattung ihrer zugesagten Beträge erhalten. Dies wird gerade vollzogen und nimmt etwas Zeit in Anspruch.“ Einzelne Härten wurden berücksichtigt: „Käufer, die mit der Rückerstattung ihrer Mittel bereits gerechnet haben, haben ihr Geld direkt von uns ausbezahlt bekommen, damit dort keine Schäden entstehen oder Käufer in Not geraten.“ Gröner betont darüber hinaus: „Wir haben sichergestellt, dass alle Käufer bis Ende des Monats März ihre Anzahlung nebst fünf Prozent zurückerstattet bekommen.“ Danach werden in der ersten Aprilwoche aus den Finanzierungsmitteln die Anteilseigner der Gewa ausbezahlt.

Einen Seitenhieb kann sich der prominente Investor nicht verkneifen: „Dass die Presse daraus eine negative Berichterstattung konstruiert, nehmen wir unberührt zur Kenntnis.“