Man kann rechnen wie man will, in Baden-Württemberg fehlen Lehrer. Foto: dpa-Zentralbild

Es gibt positive Neuerungen zum Schuljahrsbeginn. Diese werden aber überlagert durch den Lehrermangel. Dagegen hilft nur Personalentwicklung und Bedarfsplanung, kommentiert Renate Allgöwer

Stuttgart - Es tut sich durchaus etwas an den Schulen des Landes. Grundschulen bekommen mehr Stunden, um die Kinder in Deutsch und im Rechnen zu fördern. Realschulen gewinnen pädagogische Freiheit, weil sie nun selbst entscheiden können, wie sie ihre unterschiedlich leistungsfähigen Schüler zum Haupt- oder zum Realschulabschluss führen wollen. Auch der Einstieg in die Informatikkurse ist zu begrüßen. Das sind Veränderungen im Sinne von Lehrern und Schülern.

Positive Entwicklungen verblassen

Doch die positiven Entwicklungen verblassen hinter dem Problem der Unterrichtsversorgung. Eltern und Lehrer werden sich besonders an den Grundschulen auf harte Zeiten einstellen müssen. Es wird viel Unterricht ausfallen. Grundschullehrer sind ohnehin nicht gut auf die Kultusministerin zu sprechen, weil sie vor allem schuld sein sollen an den schlechter werdenden Leistungen der Schüler. Nun sollen gerade diese Pädagogen nun besondere Flexibilität zeigen und die Lücken schließen. Das wird die Stimmung an den Schulen nicht heben.

Wenn es nicht genügend Lehrer gibt, helfen keine Forderungen nach immer mehr Stellen. Jetzt rächt sich, dass die Personalentwicklung an Schulen lange vernachlässigt wurde. Eine solide, zumindest mittelfristige Bedarfsplanung ist längst überfällig.

renate.allgower@stzn.de