Das Coronavirus hält die Schulen in Atem, die Matern-Feuerbacher-Realschule blieb am Montag geschlossen. Foto: Werner Kuhnle

Die Corona-Verdachtsfälle bei zwei dänischen Gastschülern der MFR haben sich nicht bestätigt. Am HCG Beilstein und am FSG Marbach bleiben insgesamt 65 Schüler und drei Lehrer dem Unterricht fern.

Marbach/Beilstein/Bottwartal - Aufatmen am Montagabend an der Matern-Feuerbacher-Realschule in Großbottwar: Die Corona-Verdachtsfälle von zwei dänischen Gastschülern haben sich nicht bestätigt. Überraschend war die Schule am Montag geschlossen geblieben. Nach Auskunft des Schulleiters Jochen Haar hatten die zwei Gastschüler am Samstag grippeähnliche Symptome gezeigt. Aus Vorsicht hatte die Schulleitung dann entschieden, den Schulbetrieb am Montag auszusetzen. Ein Test sollte zunächst Klarheit schaffen, ob die beiden jungen Leute das Coronavirus tragen. Am Montagabend dann das Ergebnis: Der Verdacht hat sich nicht bestätigt. „Wir sind riesig erleichtert, das war eine nervenaufreibende Woche. Was die Familien und die Lehrer in dieser Zeit geleistet haben, war überdimensional“, erklärte Jochen Haar. Die Klasse aus Dänemark reist nun wie geplant am Dienstag regulär nach Hause. Ein Schulbesuch aus Ungarn, so berichtet der Schulleiter, findet nicht statt. Die befreundete Schule aus Ungarn hat abgesagt.

Unterdessen bleiben am Friedrich-Schiller-Gymnasium in Marbach bleiben zurzeit 45 Schüler aus mehreren Klassenstufen dem Unterricht fern, weil sie im Urlaub in Südtirol waren. Das berichtet Jürgen Sauter vom Schulleitungsteam. Der Grund: Südtirol ist am Freitag vom Robert-Koch-Institut auf die Liste der Corona-Risikogebiete gesetzt worden. Auch eine Lehrkraft ist von der Vorsichtsmaßnahme betroffen, erklärt Jürgen Sauter auf Anfrage dieser Zeitung.

In der Mitteilung des Kultusministeriums vom vergangenen Freitag heißt es: „Alle Personen an Schulen und Kindergärten, die aktuell oder in den vergangenen 14 Tagen aus einem Risikogebiet zurückgekehrt sind, vermeiden – unabhängig von Symptomen – unnötige Kontakte und bleiben vorsorglich 14 Tage zu Hause.“ Nun sind die zwei Wochen aufgrund der Inkubationszeit ab dem Zeitpunkt der Rückkehr nach Deutschland zu rechnen. Für Schüler und Lehrer des FSG heißt das, dass sie voraussichtlich bereits nach etwa einer Woche ohne Schule wiederkommen werden.

Wegen der „unübersichtlichen Lage“, so Jürgen Sauter, haben in den vergangenen Tagen Partnerschulen aus Frankreich, Spanien und Italien den Besuch am FSG abgesagt. Das sei schade, so Sauter, aber man bemühe sich um Ausweichtermine.

Am HCG in Beilstein besuchen seit Freitag vergangener Woche 20 Schüler und zwei Lehrkräfte die Schule vorläufig nicht, weil sie „in einem Risikogebiet waren“, berichtet der Schulleiter Jochen Bär. 18 der Schüler waren seiner Information nach in Südtirol, zwei in Norditalien. Die beiden betroffenen Lehrkräfte haben sich in den Faschingsferien in Südtirol aufgehalten. Nach Auskunft von Jochen Bär seien die beiden Kollegen angehalten, sich auf den Virus testen zu lassen. Im Falle einer Entwarnung könnten sie noch vor Ablauf der 14-tägigen Frist wieder an die Schule zurückkehren und unterrichten.

Im Mai hätte das HCG eigentlich Besuch von französischen Schülern bekommen. Doch wird der Aufenthalt in Beilstein auf Wunsch der französischen Schule nicht stattfinden, berichtet Bär. Ob der geplante Besuch einer chinesischen Schülerdelegation im Juli umgesetzt wird, ist derzeit noch offen. „Es soll erst Mitte April entschieden werden“, so Bär. Er selbst ist allerdings skeptisch, ob er dem Besuch zustimmen wird. „Im Moment eher nicht“, sagt der Schulleiter. Er werde sich vor seiner Entscheidung aber von einer Beratungsstelle beim Kultusministerium eine Empfehlung geben lassen, kündigt Bär an. Komplett offen ist derzeit auch noch, ob die Schüler aus Beilstein die für Juni geplante Studienfahrt nach England antreten werden.

Der Realschule Steinheim bleibt nach Auskunft des Schulleiters Ulrich Laumann im Moment „eine Handvoll“ Schüler, die in einem Risikogebiet Urlaub gemacht haben, vorsichtshalber fern. „Lehrer sind nicht betroffen“, sagt Laumann. Und da die Abschlussprüfungen vor der Türe stehen, sind für die Schüler der Erich Kästner Realschule vorerst auch keine Austauschprogramme oder Besuche aus dem Ausland vorgesehen.