Rektorin Jana Bergemann und die Mitarbeiter treffen letzte Vorbereitungen. Foto: Rudel

Das neue Schülerhaus an der Schwabschule wird von Montag an von 160 Kindern täglich bis 17 Uhr besucht. Es ist der erste Schritt auf dem Weg zur Ganztagsschule.

S-West - Seit gestern erlebt das neue Schülerhaus in der Schwabschule die Feuertaufe, auch heute geht es weiter. 30 Kinder verbringen die letzten zwei Ferientage in den komplett neu umgebauten und neu gestalteten Räumen, während draußen auf dem Schulhof noch die Bagger rollen und die Spielgeräte aufgebaut werden. Am Montag, wenn die Schule beginnt, werden 160 Kinder bis 17 Uhr in dem Schülerhaus essen, spielen und Hausaufgaben machen, 30 weitere Grundschüler bleiben bis 14 Uhr in der Obhut der Sozialpädagogen. Insgesamt gibt es elf Bezugsgruppen, denen jeweils eine feste Fachkraft zugeordnet ist. „Die Gruppen treffen sich jeden Tag für etwa eine halbe Stunde, um sich auszutauschen“, sagt die Rektorin Jana Bergemann. Vor allem den jüngeren Kindern würde dies mehr Sicherheit geben und es ihnen leichter machen, andere Schüler kennenzulernen, da die Gruppen altersgemischt seien.

Nicht nur das komplette Untergeschoss wurde umgebaut

Um den Erst- bis Viertklässlern eine Umgebung zu schaffen, in der sie sich wohlfühlen, wurde nicht nur das komplette Untergeschoss der Schwabschule umgebaut. Über alle Stockwerke der Schule verteilt sind Spielzimmer mit verschiedenen thematischen Bezügen eingerichtet. So gibt es beispielsweise einen Puppen- und Verkleideraum und ein Zimmer mit Lego und Playmobil. „Die Räume erinnern an Kinderzimmer“, sagt Jana Bergemann, „weil die Kinder die Schule nicht nur als Ort des Lernens, sondern auch als Ort des Lebens begreifen sollen.“ Es sei wichtig, sagt die Schulleiterin, dass die Kinder nicht das Gefühl hätten, den ganzen Tag in der Schule absitzen zu müssen, sondern sich dort auch frei bewegen können.

Das Schülerhaus ist für die Schule ein erster Schritt auf dem Weg zur Ganztagsbetreuung. Diese soll im Schuljahr 2014/15 Realität werden. Dass jetzt schon ein Schülerhaus die Kinder weit über die Unterrichtszeit hinaus aufnimmt, liegt an der hohen Nachfrage. Ursprünglich waren die neuen Räume für 60 Kinder gedacht und zwar für diejenigen, die bisher im Hort der Villa Elisa waren. Nun sind es 100 Kinder mehr und die Caritas, Trägerin des Schülerhauses, hat es noch kurzfristig geschafft, das Personal auf 17 Mitarbeiter aufzustocken, um all die Kinder zu betreuen.

Bereits seit Mai ist der Hof eine Baustelle

Jana Bergemann ist darüber sehr glücklich: „Die Eltern brauchen das Wissen, dass ihre Kinder gut versorgt sind.“ Deshalb hofft sie auch, dass die Sanierung des Schulhofs, die 336 000 Euro kostet, bis Montag beendet ist. Bereits seit Mai ist der Hof eine Baustelle, auf der es zeitweise nur schleppend voranging. „Ursprünglich sollte Anfang August alles fertig sein“, sagt Bergemann. Jetzt legen die Arbeiter am Wochenende Extraschichten ein, um die Spielgeräte einzubauen, die Tischtennisplatte aufzustellen und die Grünflächen vorzubereiten. „Wegen der Urlaubszeit musste mit kleinerer Besatzung gearbeitet werden“, sagt der Landschaftsarchitekt Siegfried Schäfer. „Aber am Montag sind wir fertig.“ Das hofft die Rektorin sehr: „Die Kinder brauchen den Schulhof.“

Noch deutlich mehr Platz als den Schulhof wird die Schwabschule benötigen, wenn sie Ganztagsschule ist. Dann werden alle Erst- bis Viertklässler von 8 bis 16 Uhr in der Schule sein. „Der Schulhof reicht für 300 Kinder, um dort die Pause zu verbringen, nicht aber, um sich dort den ganzen Tag aufzuhalten“, sagt Bergemann. Deshalb sei die Nutzung der Villa Elisa als Schulgarten und Naturhaus unverzichtbar. „Jeder sieht die Notwendigkeit, dass wir diesen Platz brauchen.“

Trotzdem soll nun zunächst eine Kita in die Villa ziehen. „Wenn die bis 2015 drin bleibt, passt das mit unseren zeitlichen Plänen nicht überein, denn es muss ja auch noch umgebaut werden“, sagt Bergemann. Über die Sommerferien hatten zu diesem Thema keine Gespräche stattgefunden. „Ich bin sehr gespannt, welchen zeitlichen Abläufe uns vorgeschlagen werden“, sagt die Rektorin. Für sie ist der Beginn der Ganztagsschule mit der Übernahme der Villa Elisa zeitlich nicht zu trennen – auch aus Pflichtgefühl den Eltern gegenüber. „Für manche Eltern ist die Vorstellung schwer, dass ihr Grundschulkind den ganzen Tag in der Schule ist“, sagt die Schulleiterin. „Wir müssen und wollen eine schöne und kindgerechte Umgebung bieten.“