Stolz präsentieren Jürgen Scheible (Deutsche Telekom), Bürgermeister Johann Singer, Hauptamtsleiter Wolfgang Bohn sowie Peter Bohnacker, der DSL-Experte der Telekom (von links) den Kooperationsvertrag. Foto: Ursula Vollmer

Auf der Datenautobahn soll es in Steinenbronn innerhalb eines Jahres flotter vorangehen. Die Gemeinde und die Telekom haben jetzt einen Vertrag geschlossen.

Steinenbronn - Nach jahrelangem Bemühen um eine bessere Internetverbindung ist der Vertrag unterzeichnet: Mit ihrer Unterschrift haben Bürgermeister Johann Singer und Peter Bohnacker sowie Jürgen Scheible von der Deutschen Telekom bereits am 20. Dezember die Weichen in Richtung einer schnellen Datenübertragung gestellt. „Für eine beabsichtigte Ansiedlung in Steinenbronn“, sagte Singer am Montag bei der offiziellen Präsentation des Kooperationsvertrags, „hatte sich der fehlende Netzausbau geradezu als Knockout-Kriterium erwiesen.“

Am Ende dieses Jahres soll das zähe Warten ein Ende haben: Mit bis zu 50 000 Kilobit pro Sekunde können sich laut Telekom dann Bürger und Gewerbetreibende durch das Netz klicken oder E-Mails verschicken. „Mit dem Ausbau verbessert sich die Infrastruktur in Steinenbronn wesentlich“, betonte auch Peter Bohnacker, der DSL-Experte des Unternehmens.

Ausschreibung hinfällig

Wie mehrfach berichtet, hatte die Gemeinde schon vor etlichen Jahren erste Kontakte zu entsprechenden Anbietern aufgenommen. Eine konkrete Ausschreibung musste nach einem Formfehler aber wiederholt werden, bis Ende 2012 der Auftrag schließlich an die Deutsche Telekom als dem einzig verbliebenen Anbieter vergeben werden konnte.

„Die Geburtswehen sind überstanden“, zeigte sich Singer am Montag erleichtert; mit Blick auf eine erhöhte Standort-Attraktivität lasse sich auch der gemeindeeigene Zuschuss in Höhe von knapp 150 000 Euro trotz ausbleibender Fördermittel verschmerzen. Diese Summe muss noch in den neuen Haushalt einfließen. Die Höhe entspricht den Worten von Jürgen Scheible zufolge der Deckungslücke, die nach vierjähriger Abschreibung aller Arbeits- und Betriebskosten übrig bleibt. Die Telekom selbst investiere mehr als 300 000 Euro, sagten die DSL-Experten.

Leerrohre liegen bereits

Bislang war Steinenbronn vom 3,2 Kilometer entfernen Netzknoten in Waldenbuch abhängig. Künftig sollen insgesamt acht Multifunktionsgehäuse, verteilt auf zwei Standorte, vor Ort für ein unmittelbares DSL-Signal sorgen. Die genauen Standorte der Schaltgehäuse im Format von 180x160x50 Zentimeter werden nach Ortsbegehungen entschieden; vorgesehen sind der Bereich der Tankstelle an der L 1208 sowie entlang der Stuttgarter Straße bis auf Höhe Hohewartstraße. Damit fließt der Datenverkehr sowohl durch die Ortsmitte als auch im Steinenbronner Norden. Unangetastet bleibt lediglich der südlichste Ortszipfel, wo eine Versorgung durch die Kabel-BW besteht.

Bei ihren Arbeiten profitiert die Telekom von bestehenden Leerrohren, in welche die Glasfaser-Leitungen eingezogen werden. Mehr als 1200 Haushalte und eine Vielzahl von Gewerbebetrieben dürften sich auf den ungehinderten Datenfluss freuen. 80 Prozent aller Nutzer können laut Telekom dann – über die Mindestübertragungsrate von 16 Megabits pro Sekunde hinaus – mit bis zu 50 Megabits surfen, fernsehen, telefonieren oder Musik herunterladen.

Bürgerinfo im Oktober

Für konkrete Fragen der Steinenbronner bleibt bis zum Spätherbst Zeit: Für Oktober oder November kündigte der Breitbandbeauftragte Peter Bohnacker einen Bürgerinformations-Abend an.