Die Justizvollzugsanstalt Heilbronn im Visier der Polizei Foto: dpa

Seit April haben die Ermittler einen Gefängniswärter wegen Bestechlichkeit und Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz im Blick. Nun gibt es sechs weitere Verdächtige.

Heilbronn - Im Fall des mutmaßlichen Schmugglerrings im Gefängnis Heilbronn haben die Ermittler sechs weitere Bedienstete der Justizvollzugsanstalt im Visier. Sie werden verdächtigt, Drogen und Medikamente in die Haftanstalt gebracht zu haben, wie Staatsanwaltschaft und Polizei am Freitag mitteilten. Am Vortag seien die Wohnungen der Männer und Frauen und ihre Kleiderspinde und Wertfächer im Gefängnis durchsucht worden. Dabei entdeckten die Beamten demnach Beweise wie Betäubungs- und Dopingmittel.

Seit April haben die Ermittler einen Gefängniswärter wegen Bestechlichkeit und Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz im Blick. Mit drei mutmaßlichen Komplizen - darunter Häftlinge und ehemalige Gefangene - soll er Drogen und Handys in das Gefängnis geschmuggelt haben. Die Polizei hatte den 37-Jährigen am 13. Juli mit einer Lieferung auf dem Weg zu seinem Arbeitsplatz gefasst. Er sitzt seither mit den anderen dreien in Untersuchungshaft.

Die übrigen sechs Beschuldigten sind auf freiem Fuß. Früheren Angaben der Ermittler zufolge hatten Häftlinge zunächst die Drogen und Dopingmittel über Komplizen außerhalb der Gefängnismauern bestellt und dann innerhalb der Haftanstalt verteilt. Von den Kontaktmännern außerhalb des Gefängnisses habe der 37 Jahre alte Hauptverdächtige das Bestellte erhalten und dann gegen Bezahlung in die Haftanstalt geschmuggelt, hieß es Mitte Juli.