Im und rund um das Schloss Filseck herum hat sich in der jüngeren Vergangenheit eine Menge verändert Foto: Filseckstiftung/StZ

Die Sanierung und Umgestaltung von Schloss Filseck ist abgeschlossen. Am 13. und 14. Mai wird mit der Bevölkerung ein großes Fest gefeiert. Und bis zum Herbst sollen dann auch die „Orte und Wege“ des Landschaftsparks vollends fertiggestellt sein.

Uhingen - So schön, darin waren sich die geladenen Gäste und die Redner einig, ist Schloss Filseck in seiner mehr als 700-jährigen Geschichte noch nie gewesen. Und nimmt man die lange und wechselvolle Historie des Anwesens in den Blick, ist es letztlich doch ganz schnell gegangen, eine zunächst kühne Vision in die Realität umzusetzen. Nach mehr als fünf Jahren wurde jetzt die offizielle Eröffnung des im großen Stil umgestalteten und sanierten Areals gefeiert. Der Bevölkerung wird „ihr“ neues Schloss am 13. und 14. Mai mit einem großen Fest vorgestellt.

Bei der „internen Einweihung“ nannte der Göppinger Landrat Edgar Wolff das jetzt abgeschlossene Projekt mit einer Vielzahl von Maßnahmen „einen Glücksfall“. Denn nachdem die Schloss-Filseck-Stiftung der Kreissparkasse (KSK) die Anlage 2008 vom Landkreis übernommen hatte, konnte es auf der Anhöhe zwischen Faurndau und Uhingen so richtig vorangehen. Wolffs Vorgänger Franz Weber und der damalige KSK-Chef Jürgen Hilse hatten den Deal ausgehandelt, weshalb die beiden im Rahmen der Feierstunde auch zu beurkundeten „Schlossherren ehrenhalber“ ernannt wurden.

Allein der neue Filseck-Film lohnt einen Besuch des Schlosses

2012 begann dann, was die beiden angestoßen hatten und so mauserte sich das Filseck zu einem echten Schmuckkästchen: Aus der Galerie im Dachgeschoss wurde ein rustikaler Veranstaltungsraum, während im Ostflügel neue Ausstellungsräume entstanden. Die Kreisarchäologie und das Kreisarchiv zogen in den Südflügel um, so dass im Erdgeschoss Platz für eine neue Schlossschänke frei wurde, an die ein gemütlicher Biergarten angedockt ist. Hinzu kam ein Informationszentrum, in dem unter anderem ein Filseck-Film der Stuttgarter Agentur Jangled Nerves auf drei Leinwänden gleichzeitig gezeigt wird. Allein dieses Raum-Zeit-Erlebnis lohnt einen Besuch.

Draußen hat sich ebenfalls eine Menge getan: der Schlosshof wurde frisch gepflastert, ein Spielplatz unweit des Biergartens angelegt, der Schlossgarten ertüchtigt sowie ein Staudengarten, eine Pomologie und ein Grünes Klassenzimmer angelegt. Tierisches Leben wird ebenfalls demnächst einziehen. Ein Imker soll mit seinen Bienvölkern Bioland-Honig erzeugen, während die vereinigte Vogelwelt ein gutes Dutzend Nistkästen nutzen kann, die von der Technik AG der Uhinger Haldenberg-Realschule angefertigt worden sind.

Stiftung investiert 7,5 Millionen Euro

Insgesamt hat die Schloss-Filseck-Stiftung rund 7,5 Millionen Euro in das Gesamtprojekt, aber sowohl der KSK-Vorstandsvorsitzende Hariolf Teufel wie auch Thomas Wolf, der Geschäftsführer der Stiftung, machten unisono deutlich, dass ohne die Mitwirkung der Städte Uhingen und Göppingen, die Beteiligung unzähliger Interessensgruppen und das bürgerschaftliche Engagement, „eine Umsetzung dieses Konzepts nicht möglich gewesen wäre“. Ganz gleich, ob der stets rührige Förderkreis Schloss Filseck, der Verein Musik auf Schloss Filseck, die Landwirtschaft, aber auch die zuständigen Ämter und Behörden: nur in diesem Gesamtpaket habe es funktionieren können, lobte Teufel.

Dass der „Raum für Genuss und Inspiration“ – so der neue Slogan – fortan einen regen Zuspruch erfahren wird, davon sind die Verantwortlichen überzeugt. „Das Ende der Investitionen ist der Anfang der Nutzung“, betonte Thomas Wolff. So fänden schon vor dem Schlossfest etliche Veranstaltungen statt, unter anderem eine Ausstellung der Göppinger Kunsthalle mit Werken von Günther C. Kirchberger und Klaus Heider. „Und wenn bis zum Herbst auch die ,Orte und Wege’ des Landschaftsparks komplett sind, können wir wirklich sagen, dass wir durch sind“, ergänzte er.