Bahnkunden erfahren erst am Freitag, ob die Zeit der Bahnstreiks ein Ende hat. Foto: www.7aktuell.de | Robert Dyhringer

Noch herrscht vor dem Ende der Schlichtung im Bahn-Tarifkonflikt an diesem Donnerstag großes Rätselraten. Sind sich Bahn und GDL einig geworden? Beide Seiten verweisen auf ihre Schweigepflicht.

Berlin - Kurz vor dem Ende der Schlichtung im Bahn-Tarifkonflikt an diesem Donnerstag ist weiter offen, ob beide Seiten zu einer Einigung kommen.

Es gab am Mittwoch aber auch keine sichtbaren Anzeichen dafür, dass die Frist noch einmal verlängert wird. Die Deutsche Bahn und die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) wollten sich nicht zum Stand der Verhandlungen äußern. Sprecher verwiesen auf die Schweigepflicht während es Verfahrens.

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linkspartei) und der frühere brandenburgische Regierungschef Matthias Platzeck (SPD) als Schlichter versuchen seit vier Wochen, den festgefahrenen Konflikt nach einem Jahr zu beenden. Während der Schlichtung sind Streiks der Lokführer ausgeschlossen.

Bahnkunden erfahren am Freitag, ob Streikzeit endgültig vorbei ist

Die Schlichtungsfrist endet erst in der Nacht zu Freitag. Wenn beide Seiten die Zeit voll ausschöpfen, erfahren die Bahnkunden frühestens am Freitag, ob die Streikgefahr nun endgültig gebannt ist oder ob möglicherweise noch weiter verhandelt werden muss.

Als Kernproblem gilt die Forderung der GDL, für jede der bei ihr organisierten Berufsgruppen einen eigenen Tarifvertrag abschließen zu dürfen - wobei die Bahn widerspruchsfreie Regelungen im Vergleich zu anderen Tarifwerken mit der größeren Konkurrenzgewerkschaft EVG anpeilt. Zu den umstrittenen Gruppen gehören außer den Lokführern die Zugbegleiter, Bordgastronomen, Lokrangierführer und Disponenten/Planer. Insgesamt geht es um rund 37 000 Beschäftigte.

Vor einer Woche war die Schlichtung verlängert worden. Ramelow und Platzeck teilten damals mit, es seien wichtige Schritte vereinbart worden, um den Konflikt beizulegen. Die Politiker zeigten sich zufrieden "mit der konstruktiven Gesprächsatmosphäre in den laufenden Beratungen". Für eine Lösung in den ersten drei Wochen erwies sich der Tarifkonflikt dennoch als zu komplex.