Das undatierte Bild zeigt das Wrack der SMS Scharnhorst im Atlantik vor den Falklandinseln. Britische Forscher haben den im Ersten Weltkrieg versenkten Panzerkreuzer im Südatlantik entdeckt. Foto: Falklands Maritime Heritage Trus

Vier Monate nach Beginn des Ersten Weltkrieges kam es am 8. August 1914 vor den Falklandinseln im Südatlantik zur Seeschlacht zwischen britischen und deutschen Kriegsschiffen. Zu den fünf versenkten Schiffen der kaiserlichen Marine gehörte auch die SMS Scharnhorst. Taucher haben jetzt ihr Wrack gefunden.

London/Stanley - Britische Forscher haben eigenen Angaben zufolge den im Ersten Weltkrieg versenkten Panzerkreuzer SMS Scharnhorst im Südatlantik entdeckt. Das Wrack des deutschen Kriegsschiffes sei vor den Falklandinseln geortet worden, teilte der Falklands Maritime Heritage Trust am Donnerstag mit.

Mit Unterwasserrobotern sei das Flaggschiff der Ostasienstaffel der Kaiserlichen Marine 98 Seemeilen südöstlich von Stanley in einer Tiefe von 1610 Metern gefunden worden.

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Trümmerfeld des Krieges

„Der Moment der Entdeckung war außergewöhnlich. Wir jagen oft Schatten auf dem Meeresboden, aber als die Scharnhorst zum ersten Mal auftauchte, gab es keinen Zweifel daran, dass es sich um eines der deutschen Schiffe handelte“, sagte der Expeditionsleiter Mensun Bound.

„Wir schickten einen Unterwasserroboter zur Erkundung hinunter und waren fast sofort in einem Trümmerfeld des Krieges. Plötzlich tauchte sie aus der Dunkelheit auf, mit großen Kanonen, die in alle Richtungen zeigten.“

Die SMS Scharnhorst war am 8. Dezember 1914 zu Beginn des 1. Weltkriegs von der britischen Marine versenkt worden. Insgesamt kamen bei den Gefechten, bei denen noch weitere deutsche Kriegsschiffe zerstört wurden, rund 2200 Soldaten ums Leben. Auch der Kommandant des Geschwaders, Admiral Maximilian Graf von Spee, und seine zwei Söhne wurden bei der Schlacht getötet.

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„Letzte Ruhestätte von so vielen“

„Als eine der vielen Familien, die von den schweren Verlusten am 8. Dezember 1914 in der Schlacht vor den Falklandinseln betroffen waren, ist die Entdeckung der SMS Scharnhorst für uns bittersüß‘, erklärte der Nachfahre des Admirals, Wilhelm Graf von Spee.

„Wir trösten uns mit dem Wissen, dass die letzte Ruhestätte von so vielen gefunden wurde und jetzt erhalten werden kann, während wir gleichzeitig an den unsagbaren Verlust von Menschenleben erinnert werden.“

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