In den USA forderten E-Zigaretten bereits zahlreiche Todesopfer. (Archivbild) Foto: dpa/Marcus Brandt

Mehr als harmloser Wasserdampf: Durch E-Zigaretten kann etwa Feinstaub in den Blutkreislauf gelangen. Experten raten von Dampfen als Zigaretten-Ersatz ab.

Columbus - E-Zigaretten können das Herz-Kreislauf-System schädigen - und geben „nicht nur harmlosen Wasserdampf“ ab. Darauf weisen die Autoren einer Studie hin, die am Donnerstag in der Fachzeitschrift „Cardiovascular Research“ erschien. Die US-Gesundheitsbehörde CDC rät Nichtrauchern generell vom Griff zur E-Zigarette ab. Für Raucher herkömmlicher Tabak-Produkte, die nach einer Alternative suchen, empfiehlt die CDC den Einsatz von Nikotin-Pflastern oder -Kaugummi.

E-Zigaretten schicken Feinstaub in die Lunge

Die E-Zigaretten enthielten Nikotin, Feinstaub, Metalle und Aromastoffe, erläuterte der Haupt-Autor der Studie, Loren Wold von der Ohio State University. Studien zur Luftverschmutzung hätten gezeigt, dass Feinstaub in den Blutkreislauf eindringe und direkte Auswirkungen auf das menschliche Herz habe. „Die Daten zu den E-Zigaretten weisen in diese Richtung“, schrieb Wold. Darüber hinaus beeinflusse Nikotin Blutdruck und Herzrhythmus.

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Die Autoren der Studie weisen darauf hin, dass bislang vor allem die Kurzzeit-Effekte des Konsums von E-Zigaretten untersucht worden seien. Für die Einschätzung der Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System sei die längerfristige Beobachtung wichtig. Weitgehend unbekannt seien auch mögliche Gesundheitsrisiken, die von den Aroma-Stoffen ausgehen könnten. Selbst wenn bei den meisten Aromastoffen beim Verschlucken nicht von einer Gefahr auszugehen sei, könne daraus nicht auf die Gefahrlosigkeit des Inhalierens geschlossen werden.

Todesfälle in den USA

In den USA wurden inzwischen im Zusammenhang mit dem Konsum von E-Zigaretten 37 Todesfälle und knapp 1900 Fälle von schweren Lungenerkrankungen registriert. Die Ursachen sind nicht geklärt. In den meisten Fällen hatten die Erkrankten Produkte konsumiert, die den Cannabis-Wirkstoff THC enthielten.

Die Zahl der Nutzer von E-Zigaretten ist in den vergangenen Jahren stark gewachsen. Sie stieg laut Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) von sieben Millionen im Jahr 2011 auf 41 Millionen im Jahr 2018. Der Griff zur E-Zigarette ist für viele Raucher attraktiv, weil sie mit dem Verdampfungs-Verfahren einer Krebs-Gefährdung durch das traditionelle Rauchen entgehen wollen.