Noch fahren hier nur Baufahrzeuge, in anderthalb Wochen wird die Straße wieder für den Auto- und Motorradverkehr freigegeben. Foto: Gottfried Stoppel

Zwischen Stöckenhof und Rettichkreisel soll der Verkehr demnächst wieder sicherer rollen. Wann die Vollsperrung aufgehoben wird und welche Einschränkungen es gibt.

Berglen - Optimal sieht sicherlich anders aus, aber die stark in Mitleidenschaft gezogene Landesstraße zwischen Berglen-Stöckenhof und dem sogenannten Rettichkreisel zwischen Allmersbach und Rudersberg ist wieder in einen deutlich verbesserten Zustand gebracht worden. Das Landratsamt hat die Strecke in zwei zusammen knapp einen Kilometer langen Teilabschnitten saniert und einen neuen Fahrbahnbelag aufgebracht. Die Straße, die seit fünf Wochen gesperrt ist, soll vom 22. Oktober an wieder freigegeben werden – vorerst allerdings nur für den Pkw- und Motorradverkehr.

Maßnahmen erst kurzfristig möglich gemacht

Die insgesamt rund 150 000 Euro teuren Maßnahmen waren kurzfristig möglich gemacht worden. Das Land hatte das Geld für die Teilsanierung auf Drängen des Landrats und der Bürgermeister der Anrainerkommunen Berglen, Althütte, Rudersberg und Allmersbach außerplanmäßig freigegeben. Die Strecke ist zwar als eine sogenannte „Unfallhäufungslinie“ eingestuft. Allein im Jahr 2016 ereigneten sich zwölf schwere Unfälle, einer davon mit tödlichem Ausgang. Eine im selben Jahr vom Land vorgenommene Zustandserfassung hatte der Straße aber keinen vordringlichen Reparatur- oder Ausbaubedarf zugesprochen. Nach einem späteren Ortstermin mit Fachleuten des Regierungspräsidiums kam man jedoch zu einem anderen Ergebnis: Das Land erklärte sich bereit, die zwei jetzt in Angriff genommenen Teilabschnitte zu finanzieren – wenn der Kreis die bauliche Umsetzung sicherstelle.

Aufgabe on top

Das ist jetzt geschehen. Er mache keinen Hehl daraus, dass er sich eine längere Strecke und dazu noch einen Radweg gewünscht hätte, sagt der Landrat Richard Sigel. Dennoch erkennen er und die Bürgermeister das unbürokratische Entgegenkommen des Landes an. Auch die Umsetzung durch das gut ausgelastete Straßenbauamt um dessen Leiter Stefan Hein sei keine Selbstverständlichkeit. Schließlich habe der Kreis erst unlängst seine eigenen Investitionen in den Straßenbau verdoppelt. Sigel: „Und diese Aufgabe ist dann noch on top dazugekommen.“

Tempolimit und Überholverbot

Zu der Sanierung, die der zuletzt durch das Wegbröckeln der Ränder dezimierten Straße wieder zu einer Gesamtbreite von sechs Metern verhilft, kommen noch weitere Maßnahmen hinzu, welche die Verkehrssicherheit erhöhen sollen. So wird auf der ganzen Länge nicht nur eine Mittelmarkierung aufgebracht, es gilt künftig auch ein Überholverbot sowie ein Tempolimit von 70 Stundenkilometern. Mit letzterer Vorgabe habe man sich etwas schwer getan, räumt der Landrat ein, „aber wir wollen hier auch keine Rennstrecke“.

Lastwagen müssen noch Umweg in Kauf nehmen

Dass die Straße erst in anderthalb Wochen freigegeben werden kann, hat im Übrigen mit einer parallel in Angriff genommenen Baumaßnahme der Gemeinde Berglen zu tun. Diese verschwenkt im Bereich des Stöckenhofs die Fahrbahn, um dort den Verkehr abzubremsen und baut zum gleichen Zweck im Kreisverkehr eine Mittelinsel. Weitere innerörtliche verkehrsberuhigende Maßnahmen sollen folgen. Diese können zwar ohne Vollsperrung erledigt werden, allerdings muss während dieser Zeit der Lastwagenverkehr weiterhin eine andere Route nehmen.