Das Münsterer Stadtbild wird sich ab November nachhaltig verändern. Foto: Rehberger

Am 7. November wird das Stadtteilbüro für das Programm „Soziale Stadt“ eröffnet, am 10. Dezember gibt es eine Bürgerbeteiligung. Damit beginnt die Sanierung der Ortsmitte.

Münster - Mit dem Städtebauförderungsprogramm „Soziale Stadt“ unterstützt der Bund seit 1999 die städtebauliche Aufwertung und die Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts in benachteiligten Stadt- und Ortsteilen. Das Programm widmet sich einer komplexen Aufgabe. Es verknüpft bauliche Investitionen der Stadterneuerung mit Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensbedingungen im Stadtteil. Bis 2017 wurden bundesweit 891 Gebiete in 513 Kommunen mit insgesamt 1,7 Milliarden Euro gefördert.

Auch in den Stuttgarter Stadtbezirken wird über das Programm die städtebauliche Zukunft vorangetrieben. Bis jetzt profitierten Fasanenhof, Neugereut, Giebel, Rot, Dürrlewang, Gablenberg und Hallschlag von der staatlichen Unterstützung. Nun wird nun auch in städtebauliche Maßnahmen im Ortskern von Münster investiert. Von den beantragten 11,2 Millionen Euro sind zwar nur knapp drei Millionen Euro bewilligt worden, aber: „Wir hoffen, dass wir, wenn das erste Geld einmal verbraucht ist, weitere Unterstützung erhalten“, sagt Bezirksvorsteherin Renate Polinski.

Ansprechpartner stehen fest

Dazu präsentierte Dominika Pawliczek-Lauer vom Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung dem Bezirksbeirat am Dienstag die ersten Partner und Schritte des Ablaufplans des Programms. Der Bezirksbeirat nahm die Pläne begeistert auf. Für Martin Mäule (CDU) ist das Projekt eine „gute Möglichkeit, die Bürger mit einzubeziehen.“ Dietmar Bulat (Grüne) findet es spannend, dass es endlich konkret werde.

Am 7. November wird nun das Stadtteilbüro für das Projekt in der Austraße 12 eröffnet. „Dabei geht es vor allem darum, den Bürgern die Schlüsselpersonen vorzustellen“, sagte Pawliczek-Lauer. Zum einen sind da die Mitarbeiter des Stadtplanungsinstituts Weeber+Partner, das als baulicher und planerischer Partner ins Boot geholt wurde und das auf einen reichhaltigen Erfahrungsschatz bei der Arbeit mit öffentlichen Auftraggebern zurückgreifen kann. Die Verantwortlichen des Instituts für das Programm in Münster sind Andreas Böhler, Daniel Iffert und Simone Gretsch, Projektbetreuerin im Stadtplanungsamt ist Dominika Pawliczek-Lauer.

„Vielleicht hat auch schon der eine oder andere Bürger erste Ideen, die er an diesem Tag einbringen möchte“, so Polinski. Die aktive Mitarbeit der Bürger ist bei allen Projekten des Programms Soziale Stadt zentraler Ausgangspunkt. Sie werden mit intensiver Bürgerbeteiligung entwickelt und umgesetzt. Im Hallschlag wurden zum Beispiel die anwohnenden Kinder in die Planung der neuen Spiel- und Bolzplätze mit einbezogen.

Entwicklungskonzept wird erarbeitet

Am 10. Dezember findet die große Auftaktveranstaltung im Bürgersaal statt. „Die Bürgerschaft ist eingeladen, eigene Ideen einzubringen“, so Polinski. Dort wird dann auch mit der Erarbeitung des Integrierten Entwicklungskonzeptes (IEK) begonnen. Das IEK verbindet unterschiedliche Handlungsfelder – Arbeit, Soziales, Gesundheit, Umwelt, Wohnungsbau, Bildung, Kultur, Freizeit, Sicherheit, Verkehr, Wirtschaft, Familie und Jugend – und definiert die Ziele für die Stadtteilentwicklung. Das IEK wird laufend fortgeschrieben. Man setzt dabei nicht nur an Problemen und Defiziten an, sondern sucht auch nach den Potenzialen in einem Stadtteil. Und ganz wichtig: Alle Akteure – Verwaltung und Politik, private Wirtschaft, Bürgerschaft – wirken an der Verbesserung aktiv mit. Dazu werden Projektgruppen für die einzelnen Bereiche gebildet.