Das Erscheinungsbild der Marktstraße soll sich grundlegend ändern. Foto: Archiv (Werner Kuhnle)

Die Anwohner hatten viele Ideen zum Umbau der Marktstraße. Mehrere Punkte sollen jetzt in die Planung einfließen.

Marbach - Die meisten Geschäfte sind geschlossen, die Passanten kann man fast an einer Hand abzählen. Kurzum: die Marbacher Fußgängerzone gibt derzeit in Folge der Corona-Krise ein trostloses Bild ab. Allerdings war es auch davor schon um die Attraktivität der Marktstraße nicht zum Besten bestellt. Deshalb soll die gute Stube im kommenden Jahr eine Frischzellenkur bekommen. Die ersten groben Entwürfe für die Umgestaltung hatte das Büro Baldauf Architekten bereits präsentiert. In den vergangenen Wochen waren dann die Bürger am Zug. Sie konnten ihre Vorschläge einbringen. Welche davon in die vertiefende Planung aufgenommen werden, diskutierte der Verwaltungsausschuss am Donnerstag. Am Ende konnte das Gremium den jeweiligen Empfehlungen der Rathausspitze einmütig folgen.

Ein wesentliches Anliegen der Bürger war, die Zukunft des Marktplatzes zu sichern und die Umgestaltung darauf abzustimmen. „Das spielte eine große Rolle“, erklärte der Bauamtsleiter Dieter Wanner. Deshalb wolle man sich mit den Architekten, den Vertretern vom Ordnungsamt als Organisator und den Beschickern zusammensetzen und abklopfen, wo die Stände platziert werden könnten. Gewisse Verschiebungen seien aber unvermeidlich. Unberührt von all dem sei zunächst der Kelterplatz, an dem sich die Planer einen Treffpunkt für Familien mit Wasserspielplatz vorstellen konnten – womit sich die Frage stellte, was mit den sonst dort angesiedelten Ständen geschehen könnte. Wanner erinnerte daran, dass beim ersten Bauabschnitt nur die Marktstraße aufgerissen werde. Der Kelterplatz werde einige Jahre wie gehabt genutzt werden können.

Während über die Eckpunkte für den Markt also noch im Detail gesprochen wird, ist ein anderes Element, das sich die Gestalter ausgedacht hatten, schon durchgerasselt: das Podest, das vor den Metzgereien vorgesehen war und von dem aus man die Szenerie hätte beobachten können. „Da sagte niemand ausdrücklich: Das ist toll, macht damit weiter“, betonte Wanner. Kritik gab es ferner an den vielen Bäumen, die dem Büro vorschwebten. Aus dem Grund sollen hier Abstriche gemacht und auf einen ausgewogenen Mix aus festen Baumquartieren und mobilen Pflanzentrögen gesetzt werden. Eine vorgeschaltete Untersuchung habe aber gezeigt, dass grundsätzlich mehr Grün für die Innenstadt gewünscht werde, konstatierte der Chef des Bauamts. Wanner betonte zudem, dass die Beleuchtung umgestellt werden soll. Es würden Systeme angestrebt, die die Fassaden akzentuieren. Dafür finde man Lösungen, beteuerte er und verwies auf die Stadtmauer oder den Burgplatz, wo das gut gelungen sei. Als letzten Punkt aus der langen Liste der Anmerkungen aus der Bürgerschaft ging Wanner auf das Thema Wasser ein. So habe es den Vorschlag gegeben, den Brunnen ganz aufzulösen. Das soll aber nicht geschehen. Die Konstruktion soll zwar versetzt werden, man wolle sich aber offenhalten, wo sie wieder aufgebaut werden kann. Ein Fontänenfeld wolle man außerdem wie geplant unterbekommen.

Da die Räte im Kern mit der Verwaltung auf einer Wellenlänge lagen, soll der Ball an die Architekten zurückgespielt werden. Diese werden auf der Basis der Empfehlungen zu Begrünung, Beleuchtung und Co. die Grobskizzen zu einem Entwurf verfeinern, der dann erneut von den Bürgern bewertet werden kann. Alles in allem hätten die Rückmeldungen bislang gezeigt, „dass der eingeschlagene Weg richtig ist. Die große Mehrheit findet sich darin wieder“, sagte Wanner.