Als wären sie aus Wachs verformt der Gleisumbauzug kurzzeitig die alten und neuen Schienen bei der Montage. Foto: /Franziska Kraufmann

Die Schnellfahrstrecke der Bahn zwischen Stuttgart und Mannheim ist in die Jahre gekommen. Noch bis Oktober bleibt sie wegen der Sanierung gesperrt.

Oberderdingen - Heinrich der Starke ist kein Sprinter. Mit beschaulichen 200 Metern in der Stunde bewegt sich der Koloss bei Oberderdingen (Landkreis Karlsruhe) durch die sanfte Hügellandschaft des Kraichgaus. Ein Leichtgewicht ist er auch nicht; er bringt mehr als 240 Tonnen auf die Waage. Allerdings kann er Dinge, die dem technischen Laien wie ein kleines Wunder vorkommen: Heinrich der Starke ist der Spitzname für ein Baugerät, das auf die deutlich prosaischere Bezeichnung UM-S 2001 hört. Der Gleisumbauzug hilft derzeit, die Schnellfahrstrecke zwischen Mannheim und Stuttgart auf Vordermann zu bringen. Die Rennbahn, über die für gewöhnlich Züge mit einer Geschwindigkeit von bis zu 280 Kilometern in der Stunde dahinbrettern, muss sich nach fast 30 Jahren im Einsatz einer Frischzellenkur unterziehen – mit nicht nur erfreulichen Konsequenzen für die Bahnkunden.