In Sydney (Australien) haben die Bewohner bereits das Jahr 2018 begrüßt. Foto: AAP/AP

Während viele Menschen in Deutschland dem Silvester-Feuerwerk entgegenfiebern hat das Jahr etwa in Samoa und Neuseeland bereits begonnen.

Berlin - In Deutschland fiebern die Menschen dem Jahreswechsel noch entgegen, während das Jahr 2018 in vielen Teilen der Welt schon begonnen hat. Zuerst war es im Pazifik so weit, dann begrüßte Australien mit einem spektakulären Feuerwerk in Regenbogenfarben in Sydney das neue Jahr. Die Organisatoren der Show an der berühmten Harbour Bridge feierten damit den kürzlich erfolgten Beschluss Australiens für die Ehe von Schwulen und von Lesben.

Etwa 1,6 Millionen Menschen hatten sich zuvor in der Hafengegend versammelt, um das traditionelle Riesenfeuerwerk vor der Kulisse mit dem berühmten Opernhaus zu sehen. Viele waren im australischen Sommer schon am Samstag mit Zelt und Schlafsack angereist, um gute Plätze zu ergattern.

Zuvor hatten als erstes um 11.00 Uhr deutscher Zeit (MEZ) die Einwohner der pazifischen Inselstaaten Samoa, Tonga und Kiribati das Jahr mit traditionellen Tänzen begrüßt. Eine Stunde später feierte Neuseeland Silvester. Deutlich ruhiger rutschten die Chinesen ins neue Jahr - denn nach dem chinesischen Mondkalender wird erst in der Nacht zum 16. Februar das neue Jahr begrüßt. Dennoch gingen in Peking und anderen Großstädten vor allem junge Chinesen am Abend aus oder feierten mit Freunden kleinere Partys.

Die größte Silvesterparty Deutschlands steigt wieder in Berlin

Die deutsche Feuerwerksbranche rechnet mit einem gleichbleibend hohen Silvesterumsatz von 137 Millionen Euro in diesem Jahr. Die größte Silvesterparty Deutschlands steigt dabei wieder in Berlin am Brandenburger Tor. Die eingezäunte und bewachte Partymeile auf der Straße des 17. Juni wurde bereits am Nachmittag geöffnet. Um 19 Uhr sollte das Bühnenprogramm mit Stars wie Oli P. und Conchita beginnen, bevor dann um Mitternacht das Höhenfeuerwerk erstrahlen soll. Das ZDF überträgt live ab 20.15 Uhr. Beim Feuerwerk schaltet auch das Erste wieder zum Brandenburger Tor.

Wegen der nach wie vor erhöhten Terrorgefahr und nach den Übergriffen in der Kölner Silvesternacht vor zwei Jahren wurden die Sicherheitsvorkehrungen vielerorts verstärkt. In Köln wird nach den Vorfällen vor zwei Jahren die Sicherheitszone um den Dom für die Neujahrsfeiern 2018 erweitert. In dem abgesperrten Bereich ist Feuerwerk verboten. Vor allem auf dem Bahnhofsvorplatz will die Polizei außerdem verhindern, dass sich größere Gruppen bilden. Mehr Videokameras und bessere Beleuchtung sollen die Sicherheit erhöhen.

Auch in vielen anderen deutschen Städten wie Hamburg oder Frankfurt und im Ruhrgebiet soll ein Polizeiaufgebot Übergriffe wie in der Kölner Silvesternacht vor zwei Jahren verhindern. Beim Jahreswechsel 2015/16 waren in Köln am Hauptbahnhof viele Frauen sexuell bedrängt und beraubt worden. Dies machte weltweit Schlagzeilen.

Nach einer Experten-Analyse der Kölner Polizei müssen nordrhein-westfälische Großstädte auch diesmal wieder mit der Anreise großer Gruppen junger Männer rechnen. Die Polizei hat deshalb massive Präsenz angekündigt. Bereits vor einem Jahr hatte die Polizei deutlich mehr Beamte an Silvester eingesetzt als im Vorjahr.

In Berlin gibt es auf der Festmeile erstmals einen Rückzugsbereich für Frauen

Die Polizei steht dabei vor einem Balanceakt. Vor einem Jahr hatte sie in Köln zwar neue Übergriffe verhindert, dafür handelte sie sich Rassismus-Vorwürfe ein. Kritisiert wurde, dass die Polizei am Hauptbahnhof Hunderte nordafrikanisch und arabisch aussehende Männer überprüft hatte. Im Anlauf zur diesjährigen Silvesternacht hat die Polizei betont, dass sie nicht nach Aussehen oder Nationalität kontrolliere, sondern nach auffälligem Verhalten.

In Berlin gibt es auf der Festmeile erstmals einen Rückzugsbereich für Frauen, die sexuell belästigt wurden oder sich unsicher fühlen. In dem Zelt stehen krisengeschulte Helfer des Roten Kreuzes zu Gesprächen bereit. Auf dem Münchner Oktoberfest existiert das Konzept unter dem Namen „Sichere Wiesn“ seit 2003.

Nach Deutschland feiert etwa Großbritannien (1.00 Uhr am 1. Januar MEZ) Silvester, es folgen Rio de Janeiro in Brasilien (3.00 Uhr) - wo bei einer der größten Silvester-Partys der Welt rund drei Millionen Besucher erwartet werden - oder Städte in den USA wie New York (6.00 Uhr) und Los Angeles (9.00 Uhr). Als letztes begrüßen Menschen auf der zur Insel-Gruppe Amerikanisch-Samoa gehörenden Insel Tutuila das Jahr 2018. Dort feiern die Bewohner um 12.00 Uhr MEZ am Montag Happy New Year. Um 13.00 Uhr beginnt auf der Bakerinsel und der Howlandinsel das neue Jahr. Diese sind jedoch unbewohnt.