Hatte ein gekentertes Schiff das Kokain geladen? Foto: dpa

An der Schwarzmeerstränden in Bulgarien und Rumänien sind hunderte Kokainpäckchen entdeckt worden. Eventuell stammen die Drogen von einem in der Nähe der Donaumündung gekenterten Schiff.

Bukarest/Sofia - Hunderte Päckchen Kokain sind an den vergangenen Tagen an den Schwarzmeerstränden in Rumänien und Bulgarien gefunden worden. Sie stammen nach Vermutung der Behörden wohl von einem nahe der Donaumündung gekenterten Schiff, von dem aber jede Spur fehlt. Die rumänische Polizei teilte am Mittwoch mit, zusammen mit den bulgarischen Kollegen seien insgesamt 310 Kokainpäckchen am Strand sichergestellt worden, davon gut die Hälfte in Rumänien.

Bulgariens Behörden bezifferten die bei ihnen gefundene Drogenmenge auf 169 Kilogramm, aus Bukarest gab es hierzu zunächst keine Angaben. Seit vergangenem Samstag werden immer wieder Kokainpäckchen an die rumänische Küste gespült. Die Suche nach den Rauschgiftpäckchen am Strand mit Helikoptern und Drogenhunden dauere an, erklärten die Behörden in Bukarest und in Sofia.

Zusammenhang mit anderem Kokainfund?

Rumäniens Ermittler vermuten einen Zusammenhang mit einem weiteren großen Kokainfund vor zwei Wochen an der Donaumündung ins Schwarze Meer nahe der Stadt Tulcea. Damals wurde fast eine Tonne Kokain im Wert von 300 Millionen Euro sichergestellt. Es stammte aus einem auf eine Sandbank aufgelaufenen verlassenen Motorboot. Zwei Serben waren als Tatverdächtige festgenommen worden.

Das Innenministerium in Bukarest ordnete eine Überprüfung der Küstenwache an. Es solle geklärt werden, ob es dort Sicherheitslücken gebe. Die Küstenwache hatte zuvor erklärt, ihr elektronisches Überwachungssystem funktioniere so einwandfrei, dass ihm kein Schiff in Küstennähe entgehen könne.