Nach einem Bericht des "Spiegel" hat sich das Verteidigungsministerium bei zwei Rüstungsprojekten ordentlich verkalkuliert. Die Behörde sieht das unterdessen anders.

Berlin - Das Verteidigungsministerium hat sich bei der Kostenentwicklung von zwei Rüstungsprojekten einem Medienbericht zufolge um jeweils rund eine Milliarde Euro verrechnet. Dies gehe aus einem Bericht des Ministeriums auf Anfrage der Linken-Abgeordneten Gesine Lötzsch hervor, berichtete das Magazin „Der Spiegel“. Das Verteidigungsministerium erklärte dagegen am Samstag in Berlin, es habe weder Fehler noch Kostenänderungen gegeben.

Nach Darstellung des „Spiegel“ unter Berufung auf den Ministeriumsbericht wurden beim Lenkflugkörper „Meteor“ nicht 1,2 Milliarden Euro im Vergleich zur Ursprungsplanung eingespart, sondern nur 11 Millionen Euro. Die erste Annahme beruhe auf fehlerhaften Daten sowie auf Schätzungen der Stückzahl aus dem Jahr 2000, habe das Ministerium eingeräumt.

Der Schützenpanzer „Puma“ wiederum liege nicht 2,3 Milliarden Euro über den ursprünglich geplanten Kosten, sondern bloß 1,3 Milliarden Euro. Als Ursache für die verschwundene Milliarde gebe das Ministerium an, man habe sich zunächst auf eine „grobe Schätzung“ verlassen.

Das Ministerium habe eingeräumt, dass beide Fehler erst während der Bearbeitung der Anfrage bemerkt worden seien. Ein Ministeriumssprecher erklärte dazu: „Im Verteidigungsministerium herrscht kein Rechenchaos.“ Es seien lediglich in zwei Projekten die Bezugsgrößen so angepasst worden, dass diese nun über alle Projekte einheitlich seien: „Es gab weder einen Fehler, noch haben sich die Kosten in den Projekten verändert.“