Rauhaardackel Lucy hatte es Anfang des Jahres nicht leicht. Foto: Jürgen Brand

Im vergangenen Jahr hat sich in Stuttgart-Ost viel getan: Bezirksvorsteher Martin Körner wurde Spitzenkandidat der SPD für die Kommunalwahl und ist dann wohl nicht mehr Bezirksvorsteher, es wurden wichtige Beschlüsse zur Villa Berg und zum Schwanenplatz gefasst, es wurde viel gebaut. Und zwei Hunde sorgten für viele Diskussionen.

S-Ost - Martin Körner ist mitten im Wahlkampf. Seit wenigen Wochen ist der Bezirksvorsteher von Stuttgart-Ost offiziell der Spitzenkandidat der Stuttgarter SPD für die Kommunalwahl 2014. Seitdem hat er deutlich mehr Termine als bisher, sei es bei parteiinternen Veranstaltungen in der ganzen Stadt oder aktuell bei Neujahrsempfängen. Am 25. Mai wird der neue Gemeinderat gewählt. Dort wird Körner bei entsprechendem Wahlergebnis aller Voraussicht nach dann der Vorsitzende der SPD-Gemeinderatsfraktion sein – und wohl keine Zeit mehr für den Stuttgarter Osten haben, wo er mit seiner Familie wohnt. Die Suche nach einem geeigneten Nachfolger als ehrenamtlicher Bezirksvorsteher für Stuttgart-Ost dürfte zumindest partei- und stadtverwaltungsintern bald beginnen.

Die Basis für seinen parteiinternen Aufstieg hat Martin Körner nicht nur durch seine Tätigkeit als wirtschaftspolitischer Berater im Landtag von Baden-Württemberg gelegt. Sein Wirken als ehrenamtlicher Bezirksvorsteher in Stuttgart-Ost in den vergangenen Jahren wird über die Grenzen des Stadtbezirks hinaus anerkannt, vor allem im Bereich der Bürgerbeteiligung ist er bei einigen für den Stadtbezirk wichtigen Projekten neue Wege gegangen, auch im vergangenen Jahr.

Dauerthema Villa Berg

Körner selbst zieht dafür eine positive Bilanz. „2013 war ein gutes Jahr für den Stuttgarter Osten“, schreibt er in seinem Jahresrückblick. „Das Herumspekulieren mit dem Park der Villa Berg hat ein Ende gefunden. Die Stadt hat sich hier endlich für ein Engagement der öffentlichen Hand entschieden.“ Körner selbst setzt sich für ein Haus für Film und Medien in der Villa Berg ein, und wenn nicht dort, dann zumindest im Stuttgarter Osten. Auch die Initiative „Geschichte trifft Zukunft – Occupy Villa Berg“ hat sich im vergangenen Jahr mit dem Park und seinen Gebäuden beschäftigt und ihre bei vielen Veranstaltungen gesammelten Ideen für den Park und die Villa zum Jahresende in gedruckter Form vorgelegt. Das Thema wird den Bezirksbeirat im kommenden Jahr weiter beschäftigen.

In der letzten Sitzung des Bezirksbeirats 2013 wurde auch wie berichtet ein Beschluss über ein weiteres wichtiges Projekt für den Stadtbezirk gefasst. Körner: „Die jetzt geplante Zukunft des Schwanenplatzes in Stuttgart-Berg nimmt fast alle Punkte aus der Bürgerbeteiligung auf. Es wird weniger dicht und weniger hoch gebaut. Es wird öffentliche Fußwege und einen neuen Stadtteilplatz geben. Stuttgart-Berg soll mit dem sanierten Mineralbad und einem neuen Gesundheits-Campus zu einem Zentrum der Gesundheitsprävention werden.“

Sanierungsgebiete und Wohnprojekte

Auch andere für die Entwicklung des Stadtbezirks wichtige Projekte werden in diesem Jahr weiter vorangetrieben: Im Sanierungsgebiet Stöckach ist für 21. Januar eine Bürgerbeteiligung zum Heilandsplatz geplant, das Sanierungsgebiet Gablenberg soll konkrete Formen annehmen und für das jetzt schon lange leer stehende SSB-Depot erhofft sich der Bezirksvorsteher eine schnelle Entscheidung.

Grund zum Feiern gab es 2013 auch: Nach jahrelangen Bauarbeiten wurde das Projekt Wohnen im Osten mit Kita und Wohncafé in Ostheim eingeweiht, nahe der Klingenbachanlage wurden neue Wohngebäude bezogen, auch die der Caritas für Menschen mit Behinderung. An der Raitelsbergschule, der Grund- und Werkrealschule Ostheim und der Berger Schule wurden neue Schulleiter begrüßt.

Abseits von hoher Politik und millionenschweren Bauprojekten haben die Menschen im Stadtbezirk aber zumindest am Jahresanfang und Ende 2013 über ganz andere Themen gesprochen. Erst biss im Stadtteil Frauenkopf ein Fuchs die Rauhaardackeldame Lucy, dann sorgte der Schäferhund Berti auf der Gänsheide für Aufregung, weil er mit seinem nächtlichen Gebell regelmäßig die Nachbarn aus dem Tiefschlaf riss. Seit September beherrscht die Baustelle an der unteren Talstraße die Stammtischdebatten, obwohl sich der Verkehr dort auch vorher schon täglich staute. Die Arbeiten zur Umgestaltung der bisher unansehnlichen Ost-Zufahrt der Landeshauptstadt sollen bis Mai dauern.