Der Feldhase ist in Deutschland in seinem Bestand gefährdet. Foto: dpa/Julian Stratenschulte

Tiere wie der Feldhase, Schweinswale oder die Bechsteinfledermaus sind in Deutschland gefährdet. Das geht aus der aktuellen Roten Liste für Säugetiere hervor.

Bonn - Knapp ein Drittel der Säugetierarten in Deutschland ist in ihrem Bestand gefährdet. Das geht aus der aktuellen Roten Liste der Säugetiere hervor, die das Bundesamt für Naturschutz (BfN) und Rote-Liste-Zentrum (RLZ) am Donnerstag in Bonn vorstellten. Die Autoren haben für 97 in Deutschland heimische Säugetiere die Bestandssituation und das Ausmaß der Gefährdung ermittelt.

Unter den bestandsgefährdeten Arten sind unter anderem Feldhase, Iltis, Bechsteinfledermaus, Feldhamster, Gartenschläfer und Schweinswal. „Ihre Vorkommen gehen zurück, weil die menschliche Nutzung ihrer Lebensräume weiter zunimmt“, erklärte BfN-Präsidentin Beate Jessel. „Die Auswirkungen unserer Nutzungen sind es auch, die dazu geführt haben, dass das Graue Langohr als Fledermaus, der Luchs und der Zwergwal jetzt als vom Aussterben bedroht eingestuft sind.“

Es gibt auch positive Entwicklungen bei Wildkatze oder Fischotter

Als bestandsgefährdet gelten in der Roten Liste Tiere, die in eine der vier Kategorien „vom Aussterben bedroht“, „stark gefährdet“, „gefährdet“ oder „Gefährdung unbekannten Ausmaßes“ eingeordnet sind. Die Rote Liste wurde nun nach gut zehn Jahren aktualisiert.

Positiv entwickelt haben sich demnach die Bestände von 17 Säugetierarten, darunter Atlantische Kegelrobbe, Wildkatze und Fischotter. Dies sei vor allem auf Maßnahmen im Bereich des Natur- und Umweltschutzes zurückzuführen. Bei weiteren 39 Arten wurde zumindest eine stabile Entwicklung festgestellt.

Die Rote Liste gibt Auskunft über alle 117 in Deutschland vorkommenden Säugetierarten, darunter auch diejenigen, die wegen ihres sporadischen oder neuen Vorkommens nicht in Bezug auf ihre Gefährdung bewertet wurden. Zehn erfasste Arten sind in Deutschland ausgestorben oder verschollen, etwa der Große Tümmler und das Europäische Ziesel. Um den Artenrückgang aufzuhalten, sei „auf breiter Fläche eine naturverträglichere Land- und Forstwirtschaft“, erforderlich, sagte Jessel.