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Roland Baisch verkündet in seinem neuen Programms "Der Graue Star" seinen Weg zum Altersglück.

Stuttgart - Schönheitschirurgen, Anti-Aging-Gurus und Botoxinjektoren haben bei Roland Baisch keine Chance. Gleich zu Beginn seines neuen Programms "Der Graue Star" am Mittwochabend im Theaterhaus verkündet der Korntaler Ex-Klassenkamerad Günter Oettingers den 140 Premierenbesuchern seinen Weg zum Altersglück: Haare radikal deplantieren, den Rest grau färben, Falten und Tränensäcke betonen, und beim Essen auf hohe Kalorienzufuhr achten. Nur so kann der reife Mann diese Welt noch verstehen. Eine Welt, in der Oberschicht wie Unterschicht den Betrachter gleichermaßen zu zynischem Spott provozieren und in der hippe Erscheinungen wie Dr. von Hirschhausen, Oliver Pocher oder die FDP höchstens noch Stoff für derbe Witze hergeben.

"Jammern hält jung"

Den jüngeren Zuhörern gibt Baisch ernstzunehmende Ratschläge, etwas Ordentliches zu lernen, um nicht als zweifelhafte Figuren wie Bushido oder Tiger Woods zu enden. Selbst deren Frauen-"Rekorde" halten der schonungslosen Baisch-Analyse nicht stand. Die meisten seiner lustvollen Spottverse hat Baisch in musikalisches Gewand verpackt. Die unterhaltsamen, höchst amüsanten Lieder sind dabei von genauso großer Vielfalt wie die instrumentale Begleitung durch Baisch selbst und seinen Ko-Musikanten Frank Wekenmann: Neben Gitarren, Akkordeon und Mundharmonika bekommen auch Mandoline, Saxofon, Querflöte und eine singende Säge - die erste seit Marlene Dietrich? - Gelegenheiten für schräge Bühneneinsätze.

Das Publikum lässt sich vom fröhlichen Grauen Star und seinem Motto "Jammern hält jung" anstecken. Mit der Methode Baisch könnte das Älterwerden zum Genuss werden.