Was bedeutet die Abkürzung "ROC" bei Olympia? Foto: fifg/Shutterstock

Russische Athleten starten bei Olympia nicht unter dem Länderkürzel RUS, sondern unter der Abkürzung ROC. Wir klären, was es damit auf sich hat.

Normalerweise erkennt man russische Sportler und Sportlerinnen bei Olympischen Spielen und anderen sportlichen Wettkämpfen am Länderkürzel „RUS“. Bei den Olympischen Winterspielen 2022 jedoch stößt man auf die Abkürzung „ROC“.

„ROC“ steht für „Russian Olympic Committee“, also für das Russische, Olympische Komitee.

Im Dezember 2019 verkündete die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA), dass Russland für vier Jahre von Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften ausgeschlossen wird. Auslöser war die Manipulation und Fälschung von Doping-Daten der Jahre 2012 und 2015 aus dem Moskauer Labor. Etwa 1000 Sportler in 30 Sportarten sollen in das staatlich gelenkte Dopingsystem involviert gewesen sein.

Unbelasteten Sportlern und Sportlerinnen will man aber trotzdem die Chance bieten, als „neutrale Athleten“ an Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften teilzunehmen. Deswegen dürfen sie im Russischen, Olympischen Komitee (ROC) starten. Die Medaillen zählen aber nicht für Russland, die russische Flagge darf nicht gehisst oder auf der Kleidung dargestellt werden und auch die russische Hymne darf nicht gespielt werden. Statt der Hymne wird bei Siegerehrungen ein Teil des Klavierkonzerts Nummer 1 von Peter Tschaikowski gespielt.

Da Russland bereits 2015 und 2017 in Doping-Skandale verwickelt war, starteten russische Athleten auch bei den Olympischen Winterspielen 2018 in Pyeongchang schon unter dem Kürzel ROC. Die aktuelle Sperre galt auch im Sommer 2021 bereits für die Olympischen Spiele in Tokio.

Der Sportgerichtshof Cas verkürzte die Sperre Russlands später auf 2 Jahre, womit die Strafe nach aktuellem Stand am 16. Dezember 2022 endet. Das bedeutet allerdings: Bei der Fußball-WM 2022 wird wohl ebenfalls kein Team unter russischer Flagge starten.