Manchmal zeigt er richtig gute Laune: US-Präsident Foto: dpa/Patrick Semansky

Dass die beiden Hollywoodstars Robert Redford und Richard Linklater keine Fans von US-Präsident Donald Trump sind, war schon lange klar. Doch nun hagelt es von ihnen besonders scharfe Worte gegen das Staatsoberhaupt: Der Wähler müsse dem Spuk bald ein Ende bereiten...

Los Angeles/Paris - Hollywood-Star Robert Redford (83) hat mit scharfen Worten gegen Donald Trump ausgeholt und dem US-Präsidenten einen „Diktator-ähnlichen“ Angriff auf die amerikanischen Werte vorgeworfen. „Wir befinden uns in einer Krise, die ich zu meinem Lebzeiten nie erwartet hätte“, schrieb der Oscar-Preisträger in einem am Dienstag veröffentlichten Beitrag beim US-Sender NBC News.

Trump bedrohe Werte wie Pressefreiheit, Respekt für die Wahrheit und das Rechtsstaatsprinzip. Die Lage sei „höchst beunruhigend“ und die USA würden nun als die „Gespaltenen Staaten von Amerika“ angesehen. „Wir haben viel zu verlieren“, mahnt der Schauspieler und Regisseur mit Blick auf eine „verkappte Monarchie“ unter Trump.

Redford appelliert an die Wähler, den „Kurs zu des Desasters“ zu ändern

Redford appellierte an die Wähler, zum Wohle des Landes und der ganzen Welt, „den Kurs des Desasters“ zu ändern. Dazu blieben nur noch elf Monate Zeit. Die nächste US-Präsidentschaftswahl steht im November 2020 an.

Redford ist ein engagierter Umweltaktivist und Naturschützer. Als Vorzeige-Liberaler bezieht er auch auf der Leinwand oder im Regiestuhl häufig Position. Etwa porträtierte er in dem Polit-Drama „Die Unbestechlichen“ (1976) mit Dustin Hoffman die „Watergate“-Journalisten der Washington Post, die den US-Präsidenten Richard Nixon zu Fall brachten.

Linklater: Zum Glück findet Trump Kriege „zu anstrengend“

Nach Einschätzung von Redfords Regiekollegen Richard Linklater hätte US-Präsident Donald Trump keine Skrupel, einen neuen Krieg anzuzetteln - wäre da nicht seine Selbstverliebtheit. Trump sei „instinktiv“ gegen Krieg, weil es die Aufmerksamkeit weg von ihm auf etwas Anderes verlagern würde, sagte der Regisseur von Filmen wie „Before Sunrise“ und „Boyhood“: „Das ist ein Fall, in dem uns sein bösartiger Narzissmus derzeit vor Gewalt bewahrt.“

Ein Krieg bedeute für einen Präsidenten „viel Arbeit“, führte der 59-jährige Filmemacher bei einem Paris-Besuch aus. „Man muss bei Sitzungen erscheinen, Memos lesen, Entscheidungen treffen. Mann kann nicht nur den ganzen Tag Fernsehen schauen und twittern.“

„Das Impeachment Verfahren ist besser als jeder Film“

An Trump ließ Linklater kein gutes Haar: Der Republikaner sei der „schlimmste Mensch“, der jemals das Präsidentenamt in den USA innegehabt habe – aber nicht der „schlimmste Präsident“: „Wenigsten hat er keine Kriege begonnen.“ Die Untersuchung zur Ukraine-Affäre rund um Trump verfolgt der Regisseur nach eigenen Worten mit größtem Interesse. „Die Leute fragen mich, ob ich gute Filme gesehen habe“, sagte Linklater. „Ich sage: ‚Nein, ich schaue mir die Impeachment-Anhörungen an.’ Das ist die beste Reality-Show.“

Die Möglichkeit einer zweiten Amtszeit Trumps sei für ihn eine „furchtbare“ Vorstellung, sagte Linklater. Eine Wiederwahl Trumps in einem Jahr sei alles andere als ausgeschlossen, unter anderem wegen der Besonderheiten des US-Wahlrechts. „Ich bin Optimist, aber in meinen Optimismus mischt sich Zynismus über das System selbst“, sagte der Regisseur.